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Puigdemont erschien nicht vor Gericht in Madrid

Carles Puigdemont ließ sich nicht blicken, dafür aber neun Ex-Minister. Sie müssen mit Untersuchungshaft rechnen.

Heute Redaktion
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Neun entmachtete katalanische Regionalminister sind am Donnerstag vor dem spanischen Staatsgerichtshof in Madrid erschienen. Einer fehlte aber: Regionalpräsident Carles Puigdemont (54). Er befindet sich in Brüssel und riskiert einen Haftbefehl, will aber weiter für die Unabhängigkeit kämpfen.

Unter den in Madrid erschienenen Personen befand sich auch Meritxell Borràs. Sie hatte sich bis vor kurzem mit Puigdemont in Brüssel befunden. Neben dem ehemaligen Regionalpräsidenten leisteten vier weitere Ex-Minister der Vorladung des Untersuchungsgerichts nicht Folge.

U-Haft beantragt

Die spanische Staatsanwaltschaft hat Untersuchungshaft für alle neun Mitglieder der katalanischen Regierung beantragt. Dabei soll das Anrecht auf Freilassung gegen eine Kaution verweigert werden. Die einzige Ausnahme soll der Ex-Minister für Beziehungen zu Unternehmen, Santi Vila, sein. Er war kurz vor dem Entscheid des Unabhängigkeitsbeschlusses zurückgetreten. Deshalb soll für ihn eine Kaution festgelegt werden dürfen.

Puigdemont kämpft weiter

Indes tritt Puigdemont über eine neue Website an die Öffentlichkeit. Auf Twitter präsentierte er seine Homepage "president.exili.eu". Umgeleitet wird man dann auf eine Seite, auf der er sich noch als der Präsident Kataloniens darstellt. Madrid hatte im Zuge der Entmachtung auch die Webseiten der Regionalregierung gesperrt. (lu)