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Pulitzer-Werk: "Geächtet" in "gerechter" Welt?

Heute Redaktion
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Bild: Georg Soulek

Ein kleiner Tropfen bringt das sprudelnde Fass ab Samstag zum Überlaufen: Das 2013 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Stück "Geächtet" wirft Fragen zu Rassismus, Identität und Selbsthass auf - und ist dabei so erschreckend aktuell wie nie.

Ein kleiner Tropfen bringt das sprudelnde Fass ab Samstag zum Überlaufen: Das 2013 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Stück "Geächtet" wirft Fragen zu Rassismus, Identität und Selbsthass auf – und ist dabei so erschreckend aktuell wie nie.

Amir Kapoor (Fabian Krüger) ist ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt: Er liebt einen angehenden Kunst-Star (Katharina Lorenz), lebt wohlhabend in Manhattan und genießt den bevorstehenden Sprung an die Spitze seiner Kanzlei. Kurzum: Der Sohn pakistanischer Eltern lebt den amerikanischen Traum. Doch unter der glänzenden Fassade bröckelt’s: Nach dem Anschlag vom 9. 11. 2001 ist er trotz Integration und scheinbarer Weltoffenheit mehr denn je Alltagsrassismus ausgesetzt.

Als der Kurator Isaac (Nicholas Ofczarek) und dessen afroamerikanische Frau (Isabelle Redfern) zu Besuch sind, bleibt allen das Essen im Halse stecken – denn die anfangs harmlose Diskussion über Tradition, Religion und Politik eskaliert aufs Schlimmste. Autor Ayad Akhtar, der selbst pakistanische Wurzeln hat, sorgte mit seinem Debütwerk an den Bühnen der Welt für Zündstoff. Der schmale Grat zwischen politischer Korrektheit und offenem Rassismus feiert jetzt in Wien österreichische Erstaufführung, Tina Lanik inszeniert. Infos und Termine auf .