Szene

Puls Festival

Land: D, Genre: Musikshow

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Beim "PULS Festival" spielen einige der aktuell besten Bands in den Orchesterstudios des Bayerischen Rundfunks in München. Diesmal mit dabei: Meute und LUX x Cap Kendricks x Tom Doolie. Sie haben von Tuten und Blasen eindeutig Ahnung: Der Hamburger Techno-Spielmannszug Meute erfindet mit seinen Guerilla-Gigs in Fußgängerzonen und U-Bahn-Abteilen die Blasmusik neu - und landet einen viralen Hit nach dem anderen. Nix mit Humpta-Humpta-Alpenkitsch: Die zwölf Musiker um Bandleader Thomas Burhorn covern Tracks von Techno-Vordenkern wie Âme, Stephan Bodzin und Nick Curly. Ihre Neuinterpretationen von "Rej", "Mental Help" oder "Kerberos" klingen dann so wuchtig und organisch, als wären die Stücke genau für ein Bläser-Arrangement geschrieben worden. Seit über einem Jahr tourt die Gang aus dem Hamburger Schanzenviertel in roter Uniform über die größten Festivalbühnen Deutschlands. In Zeiten von ganzen Songs über LUXusmarken ist LUX ungewollt so etwas wie ein Bewahrer des authentischen Hip-Hops geworden. Seine LP "24/7 Powernap" ist ein waberndes und grundehrliches Coming-of-Age-Album. Die Themen sind das Älterwerden und Zukunftsängste - und eben der Drang, auch mal einen Gang zurückzuschalten. Düster und gechillt zugleich, direkt und gleichzeitig in sich gekehrt. Gemeinsam mit seinen Produzenten Cap Kendricks und Tom Doolie hat der Münchner ein traumversunkenes Werk der Entschleunigung geschaffen. Oder wie sie ihr Ziel formulieren: Powernap als miese Gönnung. Trotz dieser musikalischen Laid-Back-Stimmung hat LUX nichts an seinem Flow oder den grandiosen Wortspielen verloren. LUX bringt das Kunststück fertig, zugleich Coolness und Verletzlichkeit zu zeigen. Und das auf eine Art, die einen zum Nachdenken wie zum Tanzen bringt.

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