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Puls24-Redakteurin erhielt Porno Pics auf Kinderprofil  

Puls 4-Redakteurin Claudia Sandler loggte sich mit einem Kinder-Profil bei einem Handy-Spiel ein. Dort erhielt sie pornographische Fotos. 

Christine Ziechert
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    Puls 4-Redakteurin Claudia Sandler loggte sich mit einem Fake-Profil in ein Handy-Spiel für Kinder ab vier Jahren ein.
    Puls 4-Redakteurin Claudia Sandler loggte sich mit einem Fake-Profil in ein Handy-Spiel für Kinder ab vier Jahren ein.
    Puls 4

    Die dreiwöchige Recherche von Puls4-Redakteurin Claudia Sandler (29) zeigt: Es ist unglaublich, wie schnell Kinder online von Fremden belästigt werden können. Für das Puls4-Spezial "Der Feind im Kinderzimmer. Gefahr Social Media" (Dienstag, 20.15 Uhr) erstellte die Wienerin auf einer Spiele-App (freigegeben ab vier Jahren) einen Avatar und probierte das Handy-Spiel zwei Wochen lang aus. In der Sendung schildert sie ihre Erfahrungen.

    Als die Journalistin den Chatroom des Spiels betrat, ging es los: "Nachdem ich den Chatroom in dem Spiel entdeckt habe, ist es wahnsinnig schnell gegangen. Ich wurde bereits in den ersten zehn Minuten angeschrieben. Danach sind die Nachrichten am laufenden Band gekommen – von einem harmlosen 'Hey, wie geht's?' über 'Bist du pervers?' bis zu 'Was hast du an?' und noch viel Schlimmeres. Viele User wollten mich auch auf Snapchat locken", erzählt Sandler im Gespräch mit "Heute".

    "Selbst, wenn ich gesagt habe, ich wäre erst zwölf Jahre alt, gab es kein Stopp" - Puls4-Redakteurin Claudia Sandler

    Für den Game-Chat müssen User zwar 16 Jahre alt sein, das Alter kann aber einfach gefaked werden: "Selbst, wenn ich gesagt habe, ich wäre erst zwölf Jahre alt, gab es kein Stopp. 20 aufdringliche und eindeutige Anfragen – das ist meine erschreckende Bilanz nach nur drei Tagen im Chatroom eines vermeintlich harmlosen Kinderspiels", so Sandler.

    Auch Bildmaterial spielte im Chatroom eine Rolle: "Manche wollten, dass ich ihnen Fotos von mir schicke oder schrieben mir 'Zeig mir was', andere fragten, ob ich Lust auf 'dirty pics', also schmutzige Bilder, habe, die mir dann auch zugeschickt wurden! Auf diesen Plattformen fühlt man sich tatsächlich wie ein Stück Fleisch in einem Haifischbecken", meint die 29-Jährige. 

    Kinder werden sehr schnell mit sexuellen Inhalten konfrontiert

    Die Redakteurin ist entsetzt, wie schnell Kinder auf diesen Plattformen Opfer von Fremden werden können: "Es ist unglaublich, wie schnell Kinder und Jugendliche auf diesen Plattformen mit sexuellen Inhalten ungefragt konfrontiert werden. Ich wollte einfach ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es leichter ist, als man denkt", erklärt Sandler.

    Wer Opfer von Belästigungen im Netz, Cybermobbing oder Gewalt wird, kann sich in Österreich an unterschiedliche Vereine, Beratungsstellten und Helplines wenden. Puls24.at hat eine Übersicht der Stellen und Kontaktadressen zusammengestellt.