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Putin baut offenbar neue eigene Privatarmee auf

Jewgeni Prigoschin hat mit seiner Wagner-Gruppe ein De-facto-Monopol im Bereich der russischen privaten Militärunternehmen gebildet.

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Russische Beamte bauen laut ersten Informationen eine private Armee im Kreml auf.
Russische Beamte bauen laut ersten Informationen eine private Armee im Kreml auf.
OLGA MALTSEVA / AFP / picturedesk.com

Russische Beamte sollen versuchen, den Einfluss des Finanziers der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, durch die Förderung anderer paralleler Militärstrukturen auszugleichen. Der ukrainische Hauptnachrichtendienst (GUR) berichtete am 26. November, dass russische Beamte den kremlfreundlichen Geschäftsmann Armen Sarkisyan zum neuen Verwalter der Gefängnisse in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine ernannt haben sollen. Sarkisyan soll demnach beabsichtigen, diese Funktion zur Gründung eines neuen "privaten Militärunternehmens" zu nutzen.

Wagner Gruppe

Die GUR berichtet weiter, dass sich Sarkisyan bei seinen Bemühungen um die Gründung eines neuen privaten Militärunternehmens an der Rekrutierung von Gefangenen in der Russischen Föderation durch die Wagner-Gruppe orientiere und dass der russisch-armenische Geschäftsmann Samvel Karapetyan diese Bemühungen sponsere.

Karapetyan ist Boss der Tashir Holding

Karapetyan ist Eigentümer der Tashir Holding, einem langjährigen Subunternehmer des staatlichen russischen Energiekonzerns Gazprom. Die GUR teilt weiter mit, dass Sarkisyans Versuch, eine neue private Militärstruktur zu schaffen, ein Gegengewicht zu Prigoschins De-facto-Monopol im Bereich der russischen privaten Militärunternehmen bilden solle.

Es sei wahrscheinlich, dass hochrangige russische Beamte Sarkisyans Bemühungen gebilligt hätten, da private Militärunternehmen in Russland eigentlich illegal sind.

Auch Kadyrow will eigenes Militärunternehmen

Wie Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow berichtete, habe er sich am 25. November mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Kadyrow behauptet, sie hätten über die Teilnahme tschetschenischer Einheiten am Krieg in der Ukraine und die Schaffung neuer russischer Militär- und Rosgvardia-Einheiten mit tschetschenischem Personal gesprochen.

The Study of War

Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) hat bereits früher berichtet, dass Kadyrow routinemäßig seine Bemühungen um die Schaffung tschetschenischer paralleler Militärstrukturen äußere. Möglicherweise würden russische Beamte Kadyrows bestehende parallele Militärstrukturen und Sarkisyans Bemühungen um die Schaffung eines privaten Militärunternehmens fördern, um dem wachsenden Einfluss von Prigoschin entgegenzuwirken, der nach Einschätzung der ISW seine eigenen parallelen Militärstrukturen nutzt, um sich als zentrale Figur in der russischen pro-kriegerischen ultranationalistischen Gemeinschaft zu etablieren.

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