Ukraine

Putin bildet belarussische Soldaten an Atomwaffen aus

Soldaten aus Belarus werden ab sofort in Russland an taktischen Atomwaffen ausgebildet. Das bestätigten Moskau und Minsk am Dienstag.

David Huemer
Belarussische Truppen werden künftig in Russland an taktischen Atomwaffen ausgebildet.
Belarussische Truppen werden künftig in Russland an taktischen Atomwaffen ausgebildet.
IMAGO/SNA

Belarussische Soldaten werden nach Russland reisen und dort an einer umfangreichen Ausbildung an taktischen Atomwaffen teilnehmen. Das hat das Verteidigungsministerium in Minsk am Dienstag mitgeteilt.

Russland hat die Übergabe eines atomwaffenfähigen Raketenkomplexes vom Typ Iskander-M an die Nachbarrepublik Belarus bestätigt. "Ein Teil der belarussischen Flugzeuge der Jagdgeschwader hat die Möglichkeit erhalten, mit atomar ausgestatteten Vernichtungsmitteln Schläge gegen Feindobjekte zu führen", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag in Moskau.

"Die Mannschaften des operativ-taktischen Raketenkomplexes Iskander-M der belarussischen Raketenstreitkräfte sind nach Russland zur praktischen Vorbereitung gefahren", heißt es aus Minsk. 

Zu den wichtigen Trainingsinhalten würden beispielsweise praktische Kenntnisse zur Vorbereitung der Raketen zählen. "Darüber hinaus steht den Besatzungsmannschaften bevor, im Detail die Fragen der Wartung und des Einsatzes der taktischen Atomsprengköpfe der Iskander-M zu studieren", erklärt das Verteidigungsministerium in einem Statement. 

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Ende März angekündigt, dass Russland taktische Atomwaffen im Nachbarland Belarus stationieren werde. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte dem Westen später gedroht, die Waffen im Falle eines Überfalls von Belarus einzusetzen. 

Die angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen verschärften sich durch die Stationierung von Atomwaffen noch mehr.