Er stand auf Kreml-Todesliste

Putin-Deserteur von Schüssen durchsiebt

Aus vergangenen Anschlägen weiß man: Der tödliche Arm Putins reicht weit nach Europa hinein. Jetzt starb ein prominenter Überläufer.

Newsdesk Heute
Putin-Deserteur von Schüssen durchsiebt
Kuzminow desertierte mit seinem Hubschrauber aus der russischen Armee, machte sich Kreml-Chef Wladimir Putin zum Todfeind.
Reuters, Ukraine-Geheimdienst

Er hatte Putins Armee nicht nur einen wertvollen Helikopter gestohlen, sondern den Kreml-Chef mit seiner Kritik an der russischen Militärführung weltweit bloßgestellt - das dürfte ihn nun das Leben gekostet haben: Maxim Kuzminow (28), der im August 2023 mit einem Hubschrauber Mi-8 zu den Ukrainern übergelaufen war, wurde in Spanien erschossen ("Heute" berichtete).

Von Schüssen durchsiebt

Der Leichnam von Kuzminow wurde in einer Parkgarage in Villajoyosa nahe Alicante in Spanien gefunden, er war von Schüssen durchsiebt. In der Nähe fand die Polizei ein ausgebranntes Auto, das den (noch unbekannten) Tätern gehört hatte. Die Hintergründe sind derzeit völlig unklar, die spanischen Behörden halten sich bedeckt. Lediglich der ukrainische Geheimdienst und russische Medien bestätigten den Tod Kuzminows.

Geheimdienst hatte Auftrag, ihn zu töten

Mit seiner Aktion und der Kritik an der "unfähigen" Militärführung hat sich Kuzminow im Kreml Todfeinde eingehandelt. Laut russischem Staatsfernsehen hat der Geheimdienst im Herbst den Auftrag erhalten, den Deserteur zu töten. 

Russischer Deserteur in Spanien erschossen

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    Einen solchen Hubschrauber - Mi-8 - entführte der russische Pilot in die Ukraine
    Einen solchen Hubschrauber - Mi-8 - entführte der russische Pilot in die Ukraine
    REUTERS

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    red
    Akt.
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