Ukraine

Putin tobt und will Ukraine mit neuen Bomben eindecken

Kremlchef Wladimir Putin hat mit dem Einsatz von Streubomben gedroht, falls die Ukraine diese von den USA gelieferte Munition verwenden sollte.

Putin hat zudem eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine erneut als nicht hinnehmbar bezeichnet.
Putin hat zudem eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine erneut als nicht hinnehmbar bezeichnet.
REUTERS

"Ich möchte sagen, dass Russland ausreichende Reserven verschiedener Arten an Streumunition hat", sagte Putin dem russischen Staatsfernsehen in einem am Sonntag veröffentlichten Clip. Russland wolle die international geächtete Munition nicht einsetzen, so Putin. "Aber natürlich, wenn sie gegen uns eingesetzt wird, dann behalten wir uns das Recht zu deckungsgleichen Handlungen vor." Zuvor hatte sich auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ähnlich geäußert. Menschenrechtler werfen den russischen und den ukrainischen Streitkräften vor, in dem Krieg bereits in der Vergangenheit Streubomben eingesetzt zu haben.

Putin hat zudem eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine erneut als nicht hinnehmbar bezeichnet. "Es würde die Gefahr für Russlands Sicherheit erhöhen", sagte Putin bereits am Donnerstag in im Fernsehen übertragenen Äußerungen. "Es würde die eigene Sicherheit der Ukraine nicht erhöhen, und darüber hinaus die Welt anfälliger machen und zu mehr Spannungen in der internationalen Arena führen", sagte Putin, dessen Land in der Ukraine Krieg führt. Die Ukraine habe das Recht auf Sicherheitsgarantien, dabei dürfe aber nicht die Sicherheit Russlands gefährdet werden, sagte Putin. Putin sagte auch, westliche Waffenlieferungen an die Ukraine würden den Verlauf des Kriegs nicht beeinflussen.

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    Videoaufnahmen einer russischen Heli-Crew zeigen die schweren Verluste westlicher Panzer bei einer ukrainischen Gegenoffensive bei Saporischschja. (10. Juni 2023)
    Videoaufnahmen einer russischen Heli-Crew zeigen die schweren Verluste westlicher Panzer bei einer ukrainischen Gegenoffensive bei Saporischschja. (10. Juni 2023)
    IMAGO/ITAR-TASS

    Getreide-Abkommen in Gefahr

    Westliche Raketen würden zwar "einigen Schaden" verursachen, für die russischen Soldaten passiere aber dadurch "nichts Kritisches", sagte er. Westliche Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge, die der Ukraine zur Verfügung gestellt worden seien, hätten keine erheblichen Auswirkungen gehabt. Für das russische Militär seien sie zu "Zielen von Priorität" geworden, sagte Putin. Der russische Staatschef spottete, ausländische Panzer würden "noch besser" brennen als die zu Sowjetzeiten entworfenen Panzer, die zum Inventar des ukrainischen Militärs gehörten. Putin drohte außerdem damit, das von den UN vermittelte Abkommen für den Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer nicht zu verlängern.

    Dies für den Fall, dass der Westen nicht auf russische Forderungen eingehe. Putin gab zu verstehen, dass der Kreml seine Beteiligung an dem am Montag auslaufenden Abkommen aussetzen und erst dann wieder einsteigen könnte, wenn der Westen zustimmt, russische Lebensmittel- und Düngemittellieferungen zu ermöglichen. US-Präsident Joe Biden ließ indes aufhorchen: "Putin hat den Krieg bereits verloren. Putin hat ein echtes Problem", sagte der 80-Jährige am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö in Helsinki. Der russische Präsident könne den Krieg morgen beenden. "Aber es gibt keine Möglichkeit, dass er den Krieg in der Ukraine gewinnen wird", sagte er.