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Putin erklärt US-Medien zu "ausländischen Agenten"

Neun US-Medien müssen per Gesetz gegenüber Russland Transparenz walten lassen. Dies ist Putins Antwort auf die Änderung des US-Mediengesetzes.

Heute Redaktion
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Russlands Präsident Wladimir Putin bei einer Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten am Kreml in Moskau. Archivbild, 23 Februar 2017.
Russlands Präsident Wladimir Putin bei einer Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten am Kreml in Moskau. Archivbild, 23 Februar 2017.
Bild: Reuters

Russland hat neun US-Medien zu "ausländischen Agenten" erklärt. Unter den betroffenen Medien sind auch die beiden US-Sender Voice of America und Radio Free Europe/Radio Liberty, wie das Justizministerium in Moskau am Dienstag auf seiner Internetseite bekanntgab.

Allen neun betroffenen Medien wird demnach vorgeworfen, "die Funktionen eines ausländischen Agenten auszuüben". Präsident Wladimir Putin hatte ein umstrittenes neues Mediengesetz im November unterzeichnet.

Neben der Registrierung als "ausländische Agenten" müssen die betroffenen Medien in Russland, die Geld aus dem Ausland erhalten, ihre Finanzierung offenlegen und den Behörden vollständigen Einblick in ihre Aktivitäten gewähren.

Schritt gegen RT

Auslöser für die Änderung des Mediengesetzes war ein entsprechender Schritt der USA, die den russischen Fernsehsender RT (früher Russia Today). Anfang November wegen seiner Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl im Vorjahr gezwungen hatten, sich als "ausländischer Agent" registrieren zu lassen.

Ein ähnliches Gesetz in Russland klassifiziert bereits Nichtregierungsorganisationen (NGOs) als "ausländische Agenten" und zwingt sie zur Offenlegung ihrer Finanzen. Viele NGOs in Russland haben ihre Aktivitäten wegen der intensiven Überwachung inzwischen eingestellt. (20 Minuten)