Die deutsche "Bild" berichtete zuerst über die kuriosen Vorgänge. Dem Artikel zufolge werden nun Airbus- und Boeing-Flugzeuge umregistriert und illegal in Russland betrieben. Am Dienstag krallten sich die russischen Behörden auf Geheiß des Kremls den ersten Airbus. Dabei handelt es sich laut "Bild" um ein Flugzeug der Airline "Ural".
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Die Fluglinie sei bisher auf den Bermudas registriert gewesen, berichtet "Bild". Jetzt hat sie eine russische Kennung. Doch solche Umregistrierungen sind gemäß der Boulevardzeitung illegal.
Denn: Die meisten Flugzeuge westlicher Hersteller gehören ausländischen Leasingunternehmen. Und diese haben Russen-Airlines alle Verträge gekündigt. Die Maschinen fliegen als Piraten-Jets durch Russland.
Der Zusammenbruch des Flugwesens ist direkte Folge von EU-Sanktionen (vom 26. Februar). Diese verbieten die Lieferung von Zivilflugzeugen und Ersatzteilen sowie deren Wartung und Versicherung nach Russland. Darüber hinaus verpflichten die Sanktionen laut dem Medium die Leasinggeber, bestehende Verträge mit Fluggesellschaften bis Ende März zu kündigen.
Doch weil die Flugzeuge keinen Versicherungsschutz mehr haben, hat Bermuda, wo die meisten der Flieger registriert sind, den Maschinen am Sonntag die Genehmigung entzogen
Dem Bericht zufolge betrifft die Maßnahhme rund 800 Flugzeuge. Russlands Flugverkehr stehe vor dem Kollaps, heißt es weiter.
Der Airbus der "Ural-Airlines" sollte am Dienstag um 1 Uhr von Jekaterinburg nach Chudschand in Tadschikistan fliegen (Flugnummer U6-8955), jedoch erst mit 14 Stunden Verspätung abheben, meldet die Agentur Interfax. Grund: die Umregistrierung. "Der Grund für die Verzögerung ist die Überführung des Flugzeugs in das staatliche Register für Zivilflugzeuge der Russischen Föderation", zitiert die "Bild" die russischen Behörden.
Am 14. März hatte Russen-Präsident Wladimir Putin ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, das die Registrierung der von den Leasingfirmen geklauten und nicht gewarteten Maschinen ins russische Flugzeugregister vorschreibt. Das Gesetz schreibt zudem eine Überführung in das russiche Genehmigungssystem vor.
Die Hälfte aller 1367 in Russland genutzten Flugzeuge waren laut "Bild" bis zum 11. März im Ausland registriert. Im Land sind fast nur Maschinen russischer und sowjetischer Hersteller registriert.