Scharfschützinnen gesucht

Putin schickt jetzt Frauen in den Ukraine-Krieg

Krieg in der Ukraine – bislang kamen Frauen in der russischen Armee nur als Sanitäterinnen und in der Küche zum Einsatz. Das soll sich nun ändern.

Putin schickt jetzt Frauen in den Ukraine-Krieg
Die russische Armee will nun vermehrt freiwiliige Soldatinnen für den Kampfeinsatz in der Ukraine anwerben. Archivbild aus dem Mai 2021
Sergei Malgavko / Tass / picturedesk.com

Russland hat Medienangaben zufolge mit der Rekrutierung von Frauen für Kampfeinsätze in seinem Krieg gegen die Ukraine begonnen. In der dem russischen Verteidigungsministerium unterstehenden Söldnereinheit Redut würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schrieb das unabhängige Internetportal istories am Montag. Bislang wurden Frauen im russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt.

Den Soldatinnen wird ein Halbjahresvertrag mit einem Monatsgehalt von umgerechnet etwa 2.200 Euro angeboten. Bei einer Verletzung gibt es 30.000 Euro Prämie, bei Tod sollen den Hinterbliebenen rund 50.000 Euro ausgezahlt werden. Entsprechende Anzeigen tauchten demnach im russischen sozialen Netzwerk "Wkontakte" auf. Gesucht würden vor allem Frauen, die im Umgang mit Waffen schon geübt seien, teilte eine Rekruterin istories mit. Anfängerinnen würden innerhalb eines Monats an der Waffe ausgebildet.

Darum soll Mobilmachung verzögert werden

Russland führt seit 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Die Verluste auf beiden Seiten gelten als hoch. Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums hat Russland bislang rund 150.000 Gefallene oder Schwerverwundete zu beklagen. Offiziell gibt es aus Moskau seit Monaten keine Angaben dazu. Wegen der unerwartet hohen Ausfälle seiner Armee hat Russlands Präsident Wladimir Putin im vergangenen Herbst die Mobilmachung von offiziell 300.000 Reservisten verkündet.

Experten gehen davon aus, dass der Kreml angesichts der im Frühjahr 2024 geplanten Präsidentenwahl eine weitere Mobilmachung bis dahin vermeiden will und daher verstärkt Freiwillige anwirbt.

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    Erstmals hat die Ukraine russisch besetzte Stützpunkte mit ATACMS-Marschflugkörpern (im Bild) mit 300 km Reichweite angegriffen.
    Erstmals hat die Ukraine russisch besetzte Stützpunkte mit ATACMS-Marschflugkörpern (im Bild) mit 300 km Reichweite angegriffen.
    Südkoreanische Streitkräfte / AFP / picturedesk.com (Archivbild)
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