Ukraine

Putins Geheimagenten weigern sich, für ihn zu arbeiten

Ein Insider des russischen Geheimdienstes FSB verriet, dass eine Gehaltserhöhung nicht ausreiche, damit sich die Agenten in der Ukraine niederlassen.

Jochen Dobnik
Kreml-Kriegstreiber Wladimir Putin hat Schwierigkeiten mit seinem Geheimdienst.
Kreml-Kriegstreiber Wladimir Putin hat Schwierigkeiten mit seinem Geheimdienst.
Sergei Savostyanov / Tass / picturedesk.com

Medienberichten zufolge sollen sich Wladimir Putins Geheimagenten weigern, von russisch kontrollierten ukrainischen Gebieten aus zu operieren, selbst wenn ihnen dafür das "Achtfache" ihres Gehalts angeboten wird.

Eine Insider, der für den russischen Geheimdienst FSB arbeitet, plauderte aus, dass eine Gehaltserhöhung nicht ausreiche, um die Agenten davon zu überzeugen, sich in den umkämpften Regionen Donezk und Luhansk niederzulassen und von dort aus zu arbeiten. Doch die Agenten finden immer wieder Wege, um zu vermeiden, in das vom Krieg zerrüttete Nachbarland versetzt zu werden.

Putin ruft Geheimagenten aus der Pension zurück

In seiner Verzweiflung soll der FSB nun sogar versuchen, pensionierte Offiziere wieder in den Dienst zu stellen, nachdem offenbar immer mehr Männer in der Armee und im Geheimdienst dem Kreml-Chef den Rücken zukehren sollen. "Wir haben 200 Leute [im Ruhestand] angerufen und nur drei von ihnen sagten, dass sie es in Betracht ziehen würden. Dies trotz Versprechungen beträchtlicher Zahlungen und Vorteile", so der Insider. So soll der Kreml dazu bereit sein, etwa 6.000 Euro Monatslohn zu bezahlen.

Erst vor kurzen hat Putin erneut einen ranghohen FSB-Kommandeur verloren. Der 36-jährige Oberstleutnant Nikolai Gorban führte, so berichtet die "Daily Mail" unter Berufung auf lokale ukrainische Medien, eine der gefürchteten Speznas-Eliteeinheiten in der Ukraine. Seit Kriegsbeginn sollen bereits beinahe 100 Oberste oder Oberstleutnante getötet worden sein, darunter auch Olga "Korsa" Katschura, Putins ersten weiblichen Oberst.

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    Riesige Explosionen erschütterten am 9. August plötzlich den Badeort Nowofedoriwka auf der russisch-annektierten Halbinsel Krim.
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    REUTERS