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Pyromanen verhaftet, Flucht am Berg Athos

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Sieben Pyromanen sind wegen Brandstiftung in Italien verhaftet worden. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Personen, die in flagranti erwischt wurden, berichtete der stellvertretende Chef des italienischen Försterkorps, Marco Pezzotta. In Griechenland ist die Mönchsrepublik am Berg Athos von Feuern bedroht.

"Alle Brände in Italien sind auf den Menschen zurückzuführen. Einige davon sind gestiftet, andere brechen wegen Fahrlässigkeit aus. Im Sommer spielt die Trockenheit eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Brände. Wo die Flammen toben, wird alles ausgelöscht", meinte Pezzotta nach Angaben der römischen Tageszeitung Il Messaggero.

Obwohl die Strafen für das Vergehen "Waldbrandstiftung" sehr streng sind und vier bis zehn Jahre Gefängnis drohen, bleiben Brände nach wie vor eine sommerliche Plage in Italien. Viele Feuer werden aus bauspekulativen Gründen gelegt. Vor allem in Süditalien wolle man dadurch die staatliche Aufforstung erzwingen, berichteten Experten. Für die Forstarbeiten würden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt.

Zwei Pensionisten tot

Zwei Pensionisten sind am Mittwoch bei Bränden in der norditalienischen Region Emilia Romagna ums Leben gekommen. Auch auf Sizilien toben seit Tagen schwere Brände vor allem im Raum von Palermo. Besonders stark betroffen ist das "Zingaro"-Naturreservat im Nordwesten der Insel bei San Vito Lo Capo. Palmen und Wildpflanzen wurden dort ein Raub der Flammen.

Allein im Großraum von Neapel wurden von den Feuerwehrmannschaften 30 Brände gelöscht. Auch die süditalienische Region Kalabrien wurde von den Flammen schwer belastet. Seit Jahresbeginn wurden in Italien 4.700 Brände gemeldet, teilten die Behörden mit. Der Umweltaktivist und Parlamentarier Ermete Realacci rief die Regierung auf, verstärkt finanzielle Ressourcen zum Schutz der Wälder vor den Flammen zur Verfügung zu stellen.

Auch die hohen Temperaturen spielen eine wichtige Rolle. Nach Angaben des Landwirtschaftsverbands Coldiretti lagen die Werte in Italien im Juli um 1,94 Grad höher als im Durchschnitt. Damit erlebte Italien den sechstheißesten Juli der vergangenen zwei Jahrhunderte.

Touristen flüchten auf Chalkidike

Nahe der Mönchsrepublik am griechischen Berg Athos wütet ein Waldbrand und bedroht eine Stadt. Das Feuer brach im Wald der Mönchsrepublik aus und fraß sich in Richtung der Stadt Ouranoupolis, wie ein Feuerwehrsprecher am Donnerstag sagte. Die Verwaltung rief Familien mit Kindern und ältere Bewohner auf, die Stadt zu verlassen.

Nach Polizeiangaben verließen auch zahlreiche Touristen ihre Hotels und Ferienwohnungen in der Region. Eine Evakuierungsanordnung wurde nicht erlassen. Im Süden Griechenlands wüteten unterdessen weitere Waldbrände in den Regionen Arkadien und Korinth.