Qualifikationspass – 3.000 Wiener holten Abschluss nach

Wer eine Lehrausbildung abgeschlossen hat, verringert das Risiko auf Arbeitslosigkeit um zwei Drittel. 48 Prozent aller beim AMS vorgemerkten Arbeitssuchenden haben maximal Pflichtschulabschluss. Damit der Lehrabschluss für möglichst viele erreichbar wird unterstützen der waff und das AMS Wien beschäftigte und arbeitssuchende Wiener beim Nachholen von Ausbildungsabschlüssen. Bisher haben 3.000 Personen mit dem Qualifikationspass einen Abschluss nachgeholt.

Hanke: "Gutes Signal für die Wiener Wirtschaft"

Der Qualifikationspass ist ein Werkzeug mit dem die Berater gemeinsam mit den Kunden vorhandene Berufserfahrung und Qualifikationen vermerken und den Weg zum gewählten Ausbildungsziel festlegen. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke sieht hier einen erfolgreichen Weg: "3.000 nachgeholte Ausbildungsabschlüsse können sich sehen lassen und sind ein gutes Signal für die Wiener Wirtschaft. Gleichzeitig gratuliere ich den Absolventen zu ihrem Erfolg, der sich sicher in ihrer Berufslaufbahn auszahlen wird."

"Formale Bildungsabschlüsse sind ein wesentlicher Baustein erfolgreicher Berufslaufbahnen. Die Stärke unseres Qualifikationspasses liegt darin, dass wir damit unsere Kunden auf ihrem Weg zu einem Formalabschluss organisationsübergreifend über Phasen der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung hinweg unterstützen", ergänzt AMS-Chefin Petra Draxl. "Mit unseren Förderungen sorgen wir dafür, dass das Nachholen des Lehrabschlusses für die Wiener kostenlos ist", betont waff-Chef Fritz Meißl. Der waff fördert Wiener beim Nachholen von Bildungsabschlüssen mit bis zu 5.000 Euro.

Lehrlinge zieht es in Einzelhandel oder Büro

Von den 3.000 Personen, die auf Basis des Qualifikationspasses einen Abschluss nachgeholt haben, sind 55 Prozent Frauen. 38 Prozent waren zwischen 25 und 35 Jahre alt, 32 Prozent noch unter 25 Jahre und 22 Prozent zwischen 36 und 45 Jahre. Mit 83 Prozent waren die Lehrabschlüsse das häufigste Ausbildungsziel. 10 Prozent haben eine andere festgelegte Ausbildung, vier Prozent eine Nostrifikation eines im Ausland erworbenen Abschlusses und 3 Prozent eine schulische Berufsausbildung geschafft. Am beliebtesten waren die Lehrabschlüsse Einzelhandelskaufmann/frau, Bürokaufmann/frau, Frisör und Perückenmacher.

Für den Beruf der Bürokauffrau hat sich auch Absolventin Natalia Wisniowska entschieden. Die 25-jährige ist den Weg vom Anlegen des Qualifikationspasses, über die Ausbildung bis hin zur positiv absolvierten Lehrabschlussprüfung gegangen. Sie steht nach Zeiten der Aushilfe und Teilzeit jetzt voll im Job und arbeitet in einer Polsterei in der Landstraße. Mit der erfolgreich absolvierten Lehrabschlussprüfung wäre jetzt auch ein Wechsel zu einem anderen Unternehmen leichter möglich als ohne Abschluss.