Österreich

Quelle-Verkauf: Ultimatum für Investor

Heute Redaktion
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Fünf Tage noch: Am Freitag muss der geplante Verkauf der Österreich-Sparte von Quelle über die Bühne gehen, sonst droht dem Versandhaus das Ende. Der Masseverwalter hat dem Investor Martin Lenz, der bisher das einzige konkrete Angebot vorgelegt hat, ein Ultimatum gesetzt.

Letzter Anlauf zur Rettung von Quelle Österreich: Bis Freitag müssen sich Masseverwalter und der Investor Martin Lenz über den Verkauf der Österreich-Tochter des Versandhauses einigen.

Der frühzeitige Abverkauf - er hätte bereits heute starten sollen - ist damit fürs Erste vom Tisch.

Teure Geheimhaltungserklärung

Wie der ORF berichtet, spießten sich die Verhandlungen vergangenen Freitag an einer Geheimhaltungserklärung. Der Linzer Anwalt Erhard Hackl, er fungiert im Quelle-Fall als Masseverwalter, drängte den Investor Martin Lenz dazu, das Papier zu unterschrieben.

Würde die Vereinbarung gebrochen, müssten Lenz und sein Konsortium 100.000 Euro Strafe zahlen. Nach zähem Hin und Her sei das Abkommen schließlich vergangenen Freitagabend unterzeichnet worden, meldete der ORF.

Teilverkauf

Diese Hürde ist genommen - und die nächste zeichnet sich bereits ab. Zwar gilt Lenz als einziger Bieter mit konkretem Angebot. Doch welche Teile der Investor genau kaufen möchte, habe er noch nicht bekannt gegeben, sagte Masseverwalter Hackl.

Arbeitnehmer zur Kündigung angemeldet

Die Zeit drängt. Die 1100 heimischen Quelle-Mitarbeiter wurden bereits beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet. Und noch ein Problem stellt sich dem Masseverwalter. Laut einem Bericht der OÖ-Nachrichten gebe es keinen Zugriff auf Kundenforderungen. Das Geld, das bei der niederländischen Factoring-Bank deponiert ist, würde gebraucht, um den Betrieb vorläufig aufrechtzuerhalten.

Zweiter Interessent

Indes soll es einen zweiten Bieter geben. Dabei handelt es sich Zeitungsberichten zufolge um Michael "Mike" Lielacher. Der als "Börsen-Bulle" bekannte Investmentbanker hat angeblich Kontakt mit dem Quelle-Vorstand, noch nicht aber mit dem Masseverwalter aufgenommen.