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R. Kelly kämpft um sein "verf*cktes" Leben

Dem 52-Jährigen wird schwerer sexueller Missbrauch in mehreren Fällen vorgeworfen. Nun äußert er sich erstmals ausführlich dazu.

Heute Redaktion
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R. Kelly soll Geschlechtsverkehr mit Minderjährigen gehabt und junge Frauen als Sex-Sklavinnen gehalten haben. In den vergangenen 25 Jahren war der Sänger immer wieder mit ähnlichen Anschuldigungen konfrontiert gewesen. Rechtskräftig verurteilt wurde er nie.

Während der #MeToo-Debatte fand man R. Kellys Namen zwar nicht in den Schlagzeilen, Anfang 2019 erinnerte jedoch der US-Sender Lifetime mit der sechsteiligen Dokumentation "Surviving R. Kelly" an die vermeintlichen Verbrechen des Sängers. Ganz Hollywood schien plötzlich in Aufruhr, neue Ermittlungen gegen Kelly wurden ins Rollen gebracht.

Erstes Interview

Nachdem er sich am 22. Februar in Chicago der Polizei gestellt hatte, verbrachte der Sänger einige Tage in Haft, konnte schließlich aber die Kaution von 100.000 Dollar aufbringen. Die breite Öffentlichkeit erachtet Kelly seit der Lifetime-Doku für schuldig. Für Konzerte will man ihn nur noch in Deutschland buchen, doch auch diese Gigs sind mehr als fraglich.

In einem Interview mit Gayle King von CBS wollte R. Kelly nun einiges geraderücken und seine Version der Geschichte erzählen. Der Schuss dürfte nach hinten losgehen.

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    Der US-Musiker R. Kelly muss sich erneut wegen sexueller Misshandlung vor Gericht verantworten.
    Der US-Musiker R. Kelly muss sich erneut wegen sexueller Misshandlung vor Gericht verantworten.
    ANTONIO PEREZ / AFP / picturedesk.com

    "Ich habe das nicht getan!"

    In ersten Ausschnitten des Gesprächs ist zu sehen, wie der Sänger Fragen nach seiner Vergangenheit abschmettert. "Aber die Vergangenheit mit minderjährigen Mädchen ist in Ihrem Fall relevant", meint King dazu. "Absolut nein, ist sie nicht", erwidert Kelly und rechtfertigt sich damit, eine alte Klage "geschlagen" zu haben und nicht mehr damit belangt werden zu dürfen.

    Danach appelliert er direkt an die Zuschauer, ihren Verstand einzuschalten: "Wie dumm wäre ich, mit meiner verrückten Vergangenheit und all dem, was ich durchmachen musste, [würde ich sagen] oh ja, jetzt muss ich ein Monster sein und Mädchen gegen ihren Willen festhalten, sie in meinem Keller anketten und sie nicht essen und sie nicht hinaus lassen? Außer sie brauchen Schuhe von ihrem Onkel, der unten an der Straße lebt. Hört auf! Hört auf! Hört auf mit den Spielchen! Ich habe das nicht getan!"

    Sehr emotional verkündet R. Kelly dann noch: "Ich kämpfe um mein verf*cktes Leben!" Bei dem Interview flossen angeblich nicht nur Tränen. Gayle King veröffentlichte ein Bild auf ihrem Instagram-Account, das den Eindruck erweckt, Kelly sei während des Interviews aufgesprungen und habe wild gestikulierend durch den Raum gebrüllt. Die vollständige Sendung wird in den nächsten Stunden auf CBS gezeigt.

    "Surviving Kelly" in Österreich sehen

    Übrigens: Der TV-Sender A&E – empfangbar über Sky & UPC – strahlt von 18. bis 20 Mai die gesamte Doku-Serie "Surviving R. Kelly" (täglich ab 20.15 Uhr, jeweils zwei Folgen) aus.

    (lfd)