Österreich

Burka-Millionär ließ sich abführen und zahlte Strafe

Heute Redaktion
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Der algerische Millionär Rachid Nekkaz will alle österreichischen Strafen wegen des Burkaverbots zahlen. Verhüllt ließ er sich am Minoritenplatz abführen.

Die Aktion ist nach Plan verlaufen. Am Montag stellte sich der algerische Millionär Rachid Nekkaz verhüllt vor das Außenministerium am Minoritenplatz und protestierte gegen das Burkaverbot.

Mit etwas Verspätung traf der exzentrische Millionär gegen 12.20 Uhr am Minoritenplatz ein – dafür kam er stilecht im Fiaker vorgefahren. Verhüllt war Nekkaz zwar nicht mit Burka oder Nikab, dafür aber mit Zylinder, Halloween-Maske und einem Poster von Sebastian Kurz, auf dem mehrere 100-Euro-Scheine angeheftet waren.

Geweigert, Maske abzunehmen – abgeführt

Vor versammelter Presse sowie einem guten Dutzend Polizisten verkündete er seine Botschaft, dass das Burkaverbot gegen die Selbstbestimmung der Frauen verstoße. Schließlich wurde er von mehrere Exekutivbeamten eingekreist und gebeten, die Maske abzunehmen.

Nekkaz weigerte sich, Folge zu leisten und wurde daraufhin von der Polizei abgeführt. Die Beamten brachten den exzentrischen Algerier ins Innere des Ministeriums, wo ihm ein Strafmandat ausgestellt wurde.

Der Live-Stream zum Nachsehen:

Zahlte Strafe gleich und in bar

Seine Strafe zahlte er gleich vor Ort in bar – mit einem der 100-Euro-Scheine auf seiner Verkleidung. "Macht es nicht 150 Euro aus?", fragte Nekkaz bei den Beamten nach. "150 Euro ist die Höchststrafe", wurde er daraufhin von einem Polizisten aufgeklärt. Da er die Strafe sofort zahlte, gab es offenbar einen Nachlass.

Betont höflich wurden Strafmandat gegen Geldbetrag ausgetauscht. Daraufhin durfte Rachid Nekkaz das Ministerium wieder verlassen. Das Buch, das er mitgebracht hatte, konnte er Sebastian Kurz nicht übergeben.

"Meine Frau ist nie verhüllt"

Wieder draußen, wurde Nekkaz auch schon von internationalen Pressevertretern umschwärmt. Es gehe ihm nicht um den Nikab (den arabischen Gesichtsschleier) oder Verhüllung, das sei ihm egal, erklärte er. Seine Ehefrau, eine US-Amerikanerin, sei nicht verhüllt. Die afghanische Burka lehne er jedoch entschieden ab.

Er habe nur etwas gegen populistische Gesetze und Verbote wie jenes in Österreich, die die Freiheit und Selbstbestimmung einschränken, so der Algerier, der in seiner Heimat politische Ambitionen hat.

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

(red)