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Burka-Millionär provoziert erneut mit Verschleierter

Rachid Nekkaz, der schon in Österreich absichtlich gegen das Gesetz verstoßen hatte, protestiert jetzt auch in der Schweiz gegen ein Burka-Verbot.

Heute Redaktion
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Der algerische Millionär Rachid Nekkaz setzt sich weiter dafür ein, dass Frauen das Recht auf die islamische Ganzkörperverhüllung erhalten bleibt. Im Februar marschierte Nekkaz vor dem Bundeskanzleramt in Wien auf und verstieß absichtlich gegen das sogenannte "Burka-Verbot". Jetzt besuchte der Geschäftsmann für eine ähnliche Aktion gemeinsam mit einer verschleierten Frau das Schweizer St. Gallen.

Am 23. September hatten die Einwohner des Kantons für ein Verhüllungsverbot gestimmt. Nekkaz verkündete nun vor dem städtischen Rathaus seinen Protest dagegen: Jede Frau solle aus Gründen der Religionsfreiheit freiwillig eine Gesichtsverhüllung tragen dürfen. Die Behörden müssten diese Freiheit genauso respektieren wie die Gesetze.

Sollten im Kanton St. Gallen verschleierte Musliminnen mit Strafen belegt werden, will Nekkaz diese Bußen übernehmen. Er habe im Kanton Tessin bereits vier solche Strafen bezahlt. In anderen europäischen Staaten habe er bereits über 1500 übernommen.

Der Aktivist wurde in St. Gallen von einer Algerierin im schwarzen Niqab begleitet. Er habe den St. Galler Stadtrat und die Kantonsregierung um ein Treffen gebeten, sagte Nekkaz. Diese hätten seine Anfragen aber nicht beantwortet.

Nationale Initiative

St. Gallen ist der zweite Schweizer Kanton nach dem Tessin, der ein Gesichtsverhüllungsverbot einführt. Bestraft wird künftig, wer im öffentlichen Raum sein Gesicht verhüllt, sofern dies die öffentliche Sicherheit oder den religiösen oder gesellschaftlichen Frieden bedroht oder gefährdet. Ob eine solche Bedrohung oder Gefährdung vorliegt, ist in jedem einzelnen Fall zu beurteilen. (red)