Niederösterreich
Radau-Häftling wollte mit Messer Beamten abstechen
Ein Häftling aus dem Kaukasus soll im Dezember 2020 versucht haben, einen Beamten zu erstechen. Nun muss er wegen Mordversuches vor Gericht.
Ein Häftling, der am berüchtigten "Felsen" in Niederösterreich einsitzt, muss sich nächste Woche in Krems wegen Mordversuchs und anderer Delikte verantworten.
Angriff gut vorbereitet
Der Insasse aus dem Kaukasus-Gebiet hatte sich am ersten Freitag im Dezember 2020 mehrere Kleidungsschichten übereinander angezogen, um einen möglichen Einsatz des Elektroschockers weniger bzw. nicht zu spüren. Dann randalierte er in der Zelle, damit Beamte der Anstalt die Tür öffnen müssen.
Als der Justizbeamte die Zellentüre aufsperrte, attackierte der Beschuldigte den Wärter sofort per Frontkick. Mit einem Messer soll er dann versucht haben, den Justizwachebeamten in den Hals zu stechen. Doch der Beamte hatte Glück, am Helm einen Genickschutz zu tragen, daher ging der Angriff glimpflich aus.
Der Beschuldigte landete schließlich in der Justizanstalt Graz-Karlau (Stmk.), wo er Anfang 2021 seine Drohungen gegen das Personal fortsetzte. Aus Teilen einer Bettdecke bastelte der Insasse nach Gerichtsangaben eine Puppe, die eine Maschinenpistole in der Hand hielt, sowie den Begriff "Jihad".
Zahlreiche Delikte
Vorgeworfen wird dem Angeklagten neben versuchtem Mord auch Widerstand gegen die Staatsgewalt, versuchte schwere Körperverletzung, gefährliche Drohung sowie Sachbeschädigung. Weil er auf ein Schriftstück, welches er einem Beamten übergab, "Sieg Heil" geschrieben und ein Hakenkreuz gemalt hatte, muss sich der Mann zudem wegen eines Verstoßes des Verbotsgesetzes verantworten. Es gilt die Unschuldsvermutung.