Österreich

Radeln um Zählstelle war "Protest-Aktion"

Heute Redaktion
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Mehrere Radler, die im Kreis rund um die Zählstelle am Praterstern kurvten, sorgen derzeit für eine Debatte. Manipulation? Nein, es war eine Kunstaktion, heißt es.

Darüber spricht ganz Wien: Ein Video, auf dem mehrere Radler rund um die Zählstelle am Praterstern fahren. Eine "gezielte Manipulation" befürchtete die "Krone". Denn: Der Effekt des Kreisens rund um die Radzählstelle war natürlich, dass die Zahl der Radler virtuell nach oben schoss. Auch die ÖVP Wien befürchtet "gefälschte Statistiken". ÖVP-Wien-Verkehrssprecher Manfred Juraczka forderte am Mittwoch von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne), dass "kinderleicht durchführbare Zählstellen-Manipulationen am Praterstern künftig verhindert werden".

Aktion "Radeln gegen Rechts" war Protest

"Heute" fragte nach, was es mit der Radaktion auf sich hat – und machte die Organisatoren Angela Stief, Thomas Miessgang und Thomas Draschan ausfindig. "Das war eine politisch motivierte Kunstaktion.Wir sind in zwei Kreisen um die Radzählstelle gefahren, um gegen die rechtspopulistische Regierung zu protestieren", sagt Angela Stief, Kuratorin und eine der Initiatorinnen. Am Freitag, den 29. und am Samstag, den 30. Dezember radelten jeweils rund 15 Teilnehmer um die Zählstelle am Praterstern – "jeweils drei bis vier Stunden lang", so Stief. Von Manipulation könne keine Rede sein, so Stief: "Es handelte sich um eine lebende Skulptur."

Das Ziel: Unter dem Motto "Radeln gegen Rechts" eine Million Radler bei der Zählstelle zu knacken. Mit Erfolg: Die Protest-Teilnehmer radelten, bis die Million erreicht war.

Radbeauftragter: "Aktion wird statistisch herausgerechnet"

Radbeauftragter Martin Blum beruhigt: "Es wird veranlasst, dass dies bei den Auswertungen statistisch herausgerechnet wird." Ein sprunghafter Anstieg von Zahlen könne von den Technikern der MA 46 erkannt werden. Soll heißen: Die Zahl an der Zählstelle beim Praterstern bleibt für das Jahr 2017 weiterhin bei rund 980.000 Radlern. "Es war eine einmalige Spaßaktion bzw. eine Kunstaktion", so Blum.

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Und: Wenn der Radverkehr am Praterstern weiter so zunehme wie in den vergangenen Jahren, werde "die Million Radfahrer an der Zählstelle im Jahr 2018 ganz normal – und ohne Spaßaktionen – geknackt werden", so die Mobilitätsagentur.