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Radfahren im Winter: Darauf solltest du Acht geben

Fahrradfahren macht Spaß und ist gesund - und das nicht nur im Sommer. Wir verraten dir, worauf du Acht geben solltest beim Radfahren im Winter.

Irma Basagic
Auch bei Schnee und Eis kann das Radfahren Spaß machen, vorausgesetzt das Fahrrad ist gut für die kalte Jahreszeit ausgerüstet.
Auch bei Schnee und Eis kann das Radfahren Spaß machen, vorausgesetzt das Fahrrad ist gut für die kalte Jahreszeit ausgerüstet.
Foto: Denise Jans on Unsplash

Fahrradfahren ist sicher nicht nur in den Sommermonaten eine Option. Es bringt so viele Vorteile, sowohl für die eigene Fitness und das eigene Wohlbefinden, als auch für die Umwelt und die Entlastung des Verkehrs in den Städten. Doch Fahrrad fahren im Winter ist nicht nur ein wenig unangenehmer, sondern auch gefährlicher.

Was genau gibt es bei Schnee und Eis auf den Straßen und Radwegen zu beachten? Wie wird das geliebte Zweirad winterfest? Und wie ist man auch bei niedrigen Temperaturen sicher unterwegs. Wir geben Tipps:

1.
Das richtige Rad macht bereits einen Unterschied

Per se kann mit jedem Fahrrad auch im Winter gefahren werden, sofern entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. Wer zum Beispiel auch im Winter gerne mit dem Rennrad unterwegs ist, sollte vorab einen Reifenwechsel vornehmen und sich für Allwetterreifen entscheiden, welche eine spezielle Gummimischung aufweisen, die auch bei Kälte noch Grip bietet.

Für Rennradfahrer ist es außerdem ratsam, mit 0,5 bis 1,5 Bar weniger unterwegs zu sein, um die Haftung auf dem Asphalt zu stärken. Zudem sollten Rennradfahrer ganz besonders auf die richtige Kleidung achten, um nicht auszukühlen und gleichzeitig nicht zu stark zu schwitzen.

Selbstverständlich sollte bereits beim Kauf eines Rennrads darauf geachtet werden, dass es sich um die höchstmögliche Qualität handelt. Eine große Auswahl an hochwertigen Rennrädern, egal für welches Wetter, findet sich bei Bikester.

Die Ausrüstung und ob sie vor allem für glatte Beläge geeignet ist oder nicht, ist unabhängig von der Art des Rades jedoch noch entscheidender. Hier spielen vor allem die Bremsen und die Reifen eine entscheidende Rolle. Sie sollten auch auf glatten Böden guten Halt garantieren. Sollte ihr Rad dünne Reifen ohne viel Profil haben, empfiehlt es sich, auf ein anderes Fahrrad oder andere Reifen umzusteigen.

Auch bei Lastenfahrrädern lohnt sich ein genauer Blick, ob diese wettertauglich sind. Durch das zusätzliche Gewicht ist es hier besonders wichtig, zu prüfen, ob die Bremsen stark genug sind und ob auch bei Eis schnell und problemlos gehalten werden kann, ohne dass eine Seite ausschlägt oder es zu einem Sturz kommt.

Sollten Sie sich fragen, ob das eBike auch im Winter verwendet werden kann, gibt es gute Neuigkeiten. eBikes sind auch in der kalten Jahreszeit auf den Straßen nutzbar. Mit Nässe haben die von Elektrik unterstützten Räder keinerlei Probleme. Bei Minusgraden wird es allerdings ein wenig komplizierter. Wie alle Batterien und Akkus, leiden auch die Akkus von eBikes unter schwindender Leistungsfähigkeit und weniger nutzbarer Kapazität.

Dies bedeutet nicht, dass man das Rad gar nicht nutzen kann, jedoch sollte beachtet werden, dass die Batterie schneller aufgebraucht wird und nicht die gewohnte Leistung bringt. Bei Frost sollte der Akku außerdem niemals draußen gelassen werden, sondern stattdessen abmontiert und mit in die Wohnung, das Büro oder in einen Fahrradkeller, der keine Minustemperaturen erreicht, mitnehmen.

Lithium-Ionen-Akkus fühlen sich bei 16°C - 20°C am wohlsten, können aber auch niedrigere Temperaturen aushalten. Sind sie jedoch zu lange kalten Graden, insbesondere Minustemperaturen und Frost ausgesetzt, sollte sie in jedem Fall mit in beheizte Räume genommen werden.

2.
Das eigene Verhalten im Straßenverkehr

Fast jeder fünfte Fahrradunfall war 2020 auf zu schnelles Fahren zurückzuführen. Um sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer zu schützen, sollte die Geschwindigkeit also an die entsprechenden Straßenverhältnisse und Wetterlage anpassen. Dies gilt insbesondere in den Wintermonaten, wenn die Fahrbahn glatt und die Sicht schlecht sein kann.

Es empfiehlt sich, in der kalten Jahreszeit besonders vorsichtig und mit Achtsamkeit zu fahren. Es sollten keine Kopfhörer getragen oder beim Fahren telefoniert werden, die gesamte Aufmerksamkeit sollte auf dem Akt des Fahrens liegen.

Klare Handzeichen und Rücksicht auf andere sind ebenfalls wichtig. Zudem sollten die eigenen Grenzen korrekt eingeschätzt werden. Ist die Unsicherheit zu groß, ob man wirklich sicher auf dem Rad zum Ziel kommt, sollte vielleicht lieber der öffentliche Nahverkehr genutzt werden.

3.
Die richtige Kleidung

Um sich selbst im Falle eines Unfalls vor Verletzungen zu schützen und um gegen die Kälte gewappnet zu sein, sollte man sich entsprechend anziehen.

– Fahrradhelm
Der richtige Fahrradhelm ist unerlässlich. Er kann bei Stürzen vor Gehirnerschütterungen und tödlichen Kopfverletzungen schützen, die vor allem in den Wintermonaten, wenn Eis die Fahrbahnen bedecken, vorkommen können.

– dünne, winddichte Mütze
Eine zu dicke Mütze erschwert das Hören und sorgt für zu viel Hitze bei der Anstrengung des Radfahrens. Ist die Mütze winddicht, sorgt sie dennoch dafür, dass man nicht krank wird.

– Handschuhe
Ein absolutes Muss, auch bei beheizten Lenkern.

– atmungsaktive Funktionsunterwäsche
Diese ist vor allem für sehr kalte Tage zu empfehlen.

– Überschuhe
Diese schützen die eigenen Schuhe.

– reflektierende Warnweste
Eine reflektierende Warnweste erhöht die Sichtbarkeit, was im Winter besonders wichtig ist.

4. 
Das Rad richtig ausrüsten

Nicht nur die Ausstattung im Bereich Kleidung und das eigene Verhalten tragen zu mehr Sicherheit bei. Auch die Ausrüstung des Fahrrads ist von großer Bedeutung. Je nach der Art des Rades können noch zusätzliche Elemente hinzukommen, jedoch gibt es eine allgemeine Checkliste, die jeder beachten sollte:

Checkliste für ein verkehrssicheres Fahrrad:

– zwei Bremsen
Am besten funktionieren sie voneinander unabhängig, falls eine plötzlich nicht mehr funktioniert.

– eine Klingel
Durch eine Klingel kann in Gefahrensituation auf sich aufmerksam gemacht werden, egal zu welcher Jahreszeit.

– korrekte Lampen und Reflektoren
Mindestens eine Lampe und ein weißer Reflektor vorne sowie ein rotes Rücklicht und ein roter Reflektor hinten, vier gelbe Speichenreflektoren (sogenannte Katzenaugen) oder reflektierende weiße Streifen an den Reifen oder Speichenreflektoren an allen Speichen sowie je zwei Pedalreflektoren. Gerade im Winter, wenn es früh dunkel wird oder fallender Schnee die Sicht versperrt, ist es unerlässlich, für andere Verkehrsteilnehmer deutlich sichtbar zu sein und auch selbst genug Sicht zu haben.

– Schutzbleche
Nicht gesetzlich vorgeschrieben und deshalb bei Sporträdern wie Mountainbikes oder Crossrädern häufig nicht vorhanden, im Winter jedoch sehr nützlich um sich vor spirtzendem Wasser, Dreck und Schnee zu schützen.

Es gibt keine Winterreifen-Pflicht für Fahrräder in Deutschland. Jedoch empfiehlt der ÖAMTC eine grobstollige MTB-Bereifung für alle Räder, die einen auch im Winter sicher ans Ziel bringen sollen. Der ADAC gibt außerdem den Tipp, ein wenig Reifendruck abzulassen, um die Bodenhaftung zu erhöhen.

In jedem Fall sollte jeden Winter, bevor der erste Schnee fällt ein Winter-Check-Up des eigenen Fahrrads durchgeführt werden, um die Bremsen und Reifen zu überprüfen und um sich Tipps bei Fachangestellten zu holen, um das eigene Rad noch sicherer zu machen.

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