Österreich

Radioaktiv? Das sind die Feuerwehr-Strahlenspürer

Heute Redaktion
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Sie retten, löschen, bergen und schützen. Aber dass die Feuerwehrmitglieder in NÖ auch in Sachen Radioaktivität topmodern ausgebildet sind, wissen die wenigsten.

Österreich ist eines der wenigen Länder, das nicht auf Atomstrom setzt, gegen die Art und Weise, wie Nachbarländer Energie gewinnen, ist man aber machtlos. Auch heute noch haben Kinder, die beispielsweise im Jahr 1986, das Jahr der Tschernobyl-Katastrophe, in Österreich geboren wurden, gesundheitliche Probleme (zB. mit der Schilddrüse). Derzeit wird mit Argusaugen auf die "Schrott-Reaktoren" des AKW Dukovany geblickt.

Doch auch bei kleineren Unfällen können radioaktive Stoffe eine Gefahr für Bevölkerung und Umwelt darstellen.

Zwei Beispiele

Im Jahr 1997 überrollte ein Straßenwalzen-Fahrer, der gerade mit Asphaltierungsarbeiten beschäftigt war, auf der A1 bei Pöchlarn (Melk) ein Asphaltmessgerät. In dem Ding verbaut: Cäsium 137, ein radioaktives Material.

2008 wurde in einem gebraucht gekauften Ofen in St. Andrä-Wördern (Tulln) ein Behälter mit der Aufschrift "radioaktiv" entdeckt.

Und jedes Mal wurde er zu Hilfe gerufen: Der Strahlenschutz-Sonderdienst des Landesfeuerwehrverbandes NÖ. Rund 180 Mitglieder sind speziell geschult, in jedem Viertel gibt es einen Zug, der wiederum auf Gruppen aufgeteilt und bei den unterschiedlichen Feuerwehren stationiert ist. So kann man besonders rasch auf Helfer zurückgreifen, wenn sie gebraucht werden.

Aufspüren, Definieren, Dekontaminieren

Die Aufgabe der Feuerwehr-Strahlenspürer ist der größtmögliche Schutz von Bevölkerung und Umwelt. Besteht also die Gefahr einer Kontamination mit radioaktiven Stoffen, rücken die Florianis in Schutzanzügen und mit Teledektorsonden sowie Messgeräten (Anm. zB. Thermoluminiszenzdosimeter, Dosisleistungsmessgerät, Alarmdosimeter, Gammaspektrometer etc.) aus, definieren den Stoff und sperren das Areal dementsprechend ab. Auch radioaktiv verschmutzte Fahrzeuge, Geräte oder Personen werden dekontaminiert. So können gesundheitliche Schäden durch Kontakte mit radioaktiven Substanzen vermieden werden.

Um immer am neuesten Stand und geübt zu sein, wird regelmäßig trainiert, zuletzt in Zeillern (Amstetten), wo sich wieder dutzende Strahlenspürer trafen (siehe Bilderstrecke oben).