Mitarbeiter eines Entsorgungsunternehmens stießen bei der Räumung einer Garage in einem Gewerbegebiet in Seiersberg bei Graz auf 26 seltsame Kunststoffgebinde. Kurz darauf schrillten alle Alarmglocken, die standardmäßige Überprüfung ergab eine radioaktive Kontamination der Behälter!
Das Landeskriminalamt Steiermark wurde aktiv, dessen Umwelt-Experten konnten ermitteln, dass die Plastikmülltonnen von einer Pharma-Firma stammen. Deren Ex-Geschäftsführer, ein 56-Jähriger aus dem Bezirk Graz-Umgebung, hatte den radioaktiven Abfall aus Geldproblemen und der späteren Insolvenz seiner Firma einfach in der Garage gebunkert, anstatt für die ordnungsgemäße Endlagerung der strahlenden Materialien aufzukommen.
Bei elf der zwischen September 2015 und Oktober 2021 so "entsorgten" Tonnen wurde das Radionuklid Cobalt-60 festgestellt. Cobalt-60 ist ein Isotop, das zur Bestrahlung eingesetzt wird, und hat eine Halbwertszeit von 5,27 Jahren.
Die Polizei beruhigt aber, Gefahr für Menschen oder Umwelt habe durch das Garagen-Endlager keine bestanden. Die Strahlung des Radionuklids wurde demnach bis zu einem Meter Entfernung zu den Gebinden festgestellt. Darüber hinaus dürfte es keine Beeinträchtigung für Menschen gegeben haben.
Zusätzlich blieben die Tonnen bis zur Entdeckung dicht, es kam somit zu keiner Verseuchung von Grund und Boden bzw. Gewässern. Der 56-Jährige wird der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.