Gefährt hat 29 Tonnen

Radlader-Dieb zieht 33 km lange Spur der Verwüstung

Gärten, Gasstation, Weinstöcke: Der Dieb pflügte mit dem in der Biogasanlage "BioPower" gestohlenen Radlader alles nieder, was im Weg war. Er entkam.
Niederösterreich Heute
15.10.2024, 17:03
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In der Nacht von Samstag, 12. Oktober auf Sonntag, den 13. Oktober kam es auf dem Firmengelände der Biogasanlage "BioPower" in Retz (NÖ) zu einem schweren Fall von Einbruch, Vandalismus und Diebstahl. Der Täter verursachte erhebliche Sachschäden, die sich voraussichtlich auf über 100.000 Euro belaufen, rechnen die Chefs der Firma. Der Täter ist weiterhin auf der Flucht.

Einbruch, dann Radlader kurzgeschlossen

Die wilde Geschichte: Am Samstag gegen 19.30 Uhr betrat der Täter das Gelände der Retzer Firma. Zuerst schlug er eine Fensterscheibe ein und verwüstete das Büro, indem er einen Feuerlöscher im gesamten Büro und Besprechungsraum entleerte und technische Geräte wie Drucker und Kaffeemaschine beschädigte. Anschließend schlug er die Seitenscheibe eines 20-Tonnen Radladers ein, schloss das Fahrzeug kurz und koppelte einen fremden 9-Tonnen-Miststreuer an – obwohl dieser nicht zu dem Radlader passte. "Mit dieser unpassenden Kombination inklusive Frontlader (!) verursachte der Täter mit einem über 29-Tonnen-Gefährt weiteren Schaden und riss zu Beginn seiner Fahrt gleich ca. 150 Meter des Zauns nieder. Der Täter zog insgesamt eine Spur der Verwüstung auf über 30 Kilometer zwischen Niederösterreich und Tschechien", schildern die beiden Geschäftsführer der "BioPower GmbH", Andreas Blochberger und Robert Schweizer.

Die Fluchtroute des Radlader-Diebs

Seine Flucht führte den Radlader-Dieb bis über die tschechische Grenze.
Google Maps

Auf seiner Flucht geriet der Radlader-Dieb schließlich in eine Polizeikontrolle. Daraufhin begann eine wilde Verfolgungsjagd, die sich bis ins benachbarte Tschechien, genauer gesagt Prosiměřice, erstreckte. Der Täter krachte mehrmals mit dem Radlader gegen Hindernisse, darunter eine Wand und eine Gartenmauer, bevor er schließlich den Miststreuer verlor, der sich überschlug und in einen Garten fuhr. "Auch eine Gasstation wurde bei der Verfolgung demoliert, diese blieb jedoch glücklicherweise unbeschädigt und hielt dicht", so die Firmenchefs.

„Wir sind froh, dass keine Personen verletzt wurden. Der Schaden ist enorm“
Andreas Blochberger und Robert SchweizerGeschäftsführer der "BioPower GmbH"

"Die Zerstörung ist massiv. Neben den schweren Schäden an unserem Gelände und den Maschinen sind auch umliegende Weingärten sowie Schäden an der Infrastruktur und einer Gasstation erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir sind froh, dass keine Personen verletzt wurden. Der Schaden ist enorm. Die Biogas-Herstellung für unsere Kundinnen und Kunden ist jedoch gesichert und kann fortgesetzt werden", so Blochberger und Schweizer.

Trotz des Verfolgungsversuchs konnte der Täter der Polizei entkommen und setzte seine Flucht zu Fuß fort. "Wir haben umfangreiches Videomaterial von den Überwachungskameras an die Polizei übergeben. Unser Fokus liegt nun darauf, die Schäden so schnell wie möglich zu beheben", erklärten die Firmenchefs.

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