Österreich

Radler dürfen künftig gegen alle Einbahnen fahren

Heute Redaktion
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Rot und Grün haben am Mittwoch einen gemeinsamen "Grundsatzbeschluss" vom Wiener Gemeinderat abgesegnen lassen. Darin ist festgehalten, dass sich die Rahmenbedingungen für das Radeln in Wien weiter verbessern sollen - etwa durch eine Änderung der Steuerung von Ampelphasen, den Ausbau des Radweg-Netzes oder der Schaffung neuer Abstellanlagen.

Rot und Grün haben am Mittwoch einen gemeinsamen "Grundsatzbeschluss" vom Wiener Gemeinderat abgesegnen lassen. Darin ist festgehalten, dass sich die Rahmenbedingungen für das Radeln in Wien weiter verbessern sollen - etwa durch eine Änderung der Steuerung von Ampelphasen, den Ausbau des Radweg-Netzes oder der Schaffung neuer Abstellanlagen.

Der Anteil des Radverkehrs beträgt derzeit laut Vassilakou knapp über sechs Prozent. Jetzt sollen die Lücken im Radwegnetz geschlossen und beispielsweise das Fahren gegen Einbahnen "möglichst flächendeckend" erlaubt werden. Weiters soll ein Beschilderungs- und Markierungssystem für hochrangige bzw. wichtige Radverbindungen geschaffen werden.

Auch die Einrichtung von mehr Fahrradstraßen und die Aufhebung der Benützungspflicht von Radwegen, "wo dies die Verkehrssicherheit zulässt", ist geplant. Neue Abstellmöglichkeiten an häufig frequentierten Orten sind ebenfalls vorgesehen. So wird es etwa am Hauptbahnhof eine wettergeschützte Fahrradstation geben. In Sachen Ampelschaltung wird geprüft, ob Grüne Wellen für Radfahrende eingerichtet werden könnten.

Was nicht verschwiegen wird: "Zunehmender Radverkehr benötigt aber auch zusätzliches Geld." Insbesondere im Dialog mit "oft noch skeptischen bzw. verunsicherten Bevölkerungsteilen" seien personelle wie finanzielle Anstrengungen nötig, heißt es im Antrag. Diese würden sich aber bald rechnen, da etwa im Gesundheitsbereich dadurch Einsparungen möglich seien, wird versichert.

Die elf Punkte im Detail:


Schließung von Lücken im Radwegnetz und Radwege entlang stark befahrener Straßen.
Möglichst flächendeckende Öffnung von Einbahnen für Radfahrende.
Hochrangige Fahrrad-Langstreckenverbindungen.
Beschilderungs- und Markierungssystem für wichtige Radverbindungen.
Ausweitung des öffentlichen Leihradsystems.
Aufhebung der Radweg-Benützungspflicht (wo es die Verkehrssicherheit zulässt).
Einrichtung von weiteren Fahrradstraßen.
Rad-Mobilitätsmanagement beim Magistrat.
Erleichterung des Radfahrens in Schienenstraßen.
Integration von Abstellanlagen im Wohnbau.
Verbesserte Ampelschaltungen für Radler.

Der Antrag wurde mit den Stimmen der Regierungsparteien SPÖ und Grüne angenommen. Keine Zustimmung kam von FPÖ und ÖVP - die stattdessen Kritik an der Radpolitik der Koalition übten.

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