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Radler trat kleinen Hund: Was dann passierte

Heute Redaktion
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Radfahrer gegen Hundebesitzer - das ist Brutalität. Am Montag endete eine solche Begegnung am Wiener Landesgericht. Die Alltagsgeschichte führt zum Treppelweg der Donauinsel.

Radfahrer gegen Hundebesitzer – das ist Brutalität. Am Montag endete eine solche Begegnung am Wiener Landesgericht. Die Alltagsgeschichte führt zum Treppelweg der Donauinsel.

Dort ließ Pensionist Richard S. (76) seinen kleinen Hund ein bisschen laufen. Mit dabei: Richards Bruder Karl (72), beide Wiener vom Grund, aber noch nie mit dem Gesetz in Konflikt. Am Treppelweg ist Radfahren verboten. Trotzdem kam mehrmals ein Mountainbiker vorbei – und trat immer nach dem bellenden Hundezwerg: Johannes B., Soziologiestudent mit 54 Jahren. Beim vierten Mal riefen die Brüder was wie "Hast an Sprung in da Mandolin, du Figur?"

Der Radler stoppte. Wortgefecht, Geschubse. Herrl Richard S. landete im Gebüsch ("Net lustig mit mein Herzschrittmacher"), dafür rächte er sich angeblich mit einem abgebrochenen Ast. Mit angeknackstem Kiefer und Jochbein landete der Biker im Spital – und Pensionist Richard vor Gericht. Dort überraschte sein Verteidiger Werner Tomanek mit einem Wow: Der falsche Mann sei angeklagt. Aus Sorge um seinen Bruder in Not habe Karl S. zugeschlagen, was der als Zeuge bestätigt. Bloß: Richter Marc Farkas glaubt’s nicht: acht Monate bedingt für Richard S. Das Knurren von Anwalt Tomanek klang nach Berufung.