Österreich

Radweg am Getreidemarkt: "Staus sind gewollt"

Heute Redaktion
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Bild: Lisi Niesner/Heute

Ab 12. Juli steht Autofahrern am Getreidemarkt zwischen Lehargasse und Linker Wienzeile wegen der Errichtung eines Radwegs nur zwei Geradeausspuren zur Verfügung. Ein Rechtsabbiegen in die Linke Wienzeile ist nicht möglich. Der ÖAMTC fürchtet auch Staus nach der Fertigstellung des Radwegs, diese würden von der Stadt mutwillig verursacht.

Statt einer Rechtsabbiegespur in die Linke Wienzeile wird der Verkehr über Lehargasse und Millöckergasse umgeleitet. Die Arbeiten sollen bis Anfang August dauern. In der letzte Juliwoche wird zusätzlich ein Fahrstreifen in der Operngasse gesperrt. Verzögerungen sind vorprogrammiert.

Der ÖAMTC gibt zu, dass die bisherige Situation für Radfahrer "unbefriedigend und zum Teil gefährlich" sei. Bereits jetzt stoße der Getreidemarkt an seine Leistungsgrenzen. Es sie zu befürchten, dass die reale Spurreduktion auch nach Fertigstellung der Umbauarbeiten "zu massiven Staus" führen wird.

Nach dem Umbau stehen dem Verkehr zwei Geradeaus-Fahrstreifen und ein Zwillings-Fahrstreifen als Rechtsabbieger mit eigener Ampelphase auf die Wienzeile zur Verfügung.

Alternativvorschläge nicht berücksichtigt

"Diese Staus sind gewollt und absichtlich verursacht. Da braucht sich dann niemand über Frust und Aggression im Verkehr wundern", unterstreicht ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried. Die Stadt habe Vorschläge des ÖAMTC zur alternativen Führung des Radweges zurückgewiesen.

Man hätte bereits bestehende Radinfrastruktur im Nahbereich des Getreidemarktes nutzen oder aufwerten sowie kreative Lösungen wie eine Radfahrerbrücke andenken können. Offenbar stehe für die Stadt die Behinderung des Kfz-Verkehrs im Vordergrund. "Besonders gefährlich stellt sich die Situation auf Höhe der Operngasse dar, wo rechtsabbiegende Kfz-Lenker den von der Stadt geplanten Radfahrstreifen kreuzen müssen – ein Konfliktpunkt, der durch eine alternative Radwegführung vermeidbar gewesen wäre", sagt der ÖAMTC-Jurist.