Es kehrt keine Ruhe rund um den Radweg in Wien-Döbling ein. Schon in der Vergangenheit sorgte das umstrittene Projekt für heftige Debatten in der Bezirkspolitik – dennoch wurde es gegen den Widerstand von Bezirksvorsteher Daniel Resch und der Mehrheit der Anwohner umgesetzt. Bislang kostete der Radweg acht Millionen Euro und verschlang über 200 Parkplätze.
Der Streit geht in die nächste Runde – der ohnehin schon große Radweg soll weiter verlängert werden. Brisant dabei: Bezirksvorsteher Daniel Resch wusste davon nichts. "Eigentlich wollten wir nur über einen neuen Zebrastreifen sprechen", erzählt er. Doch als die Stadt ihre Pläne präsentierte, kam plötzlich heraus: Der Radweg könnte weiter ausgebaut werden.
Eine mögliche Verlängerung um 1,3 km des bereits heftig diskutierten Radweges würde abermals einen massiven Stellplatzverlust bedeuten. Bisher sind bereits 220 Stellplätze dem Projekt zum Opfer gefallen – mit dem neuen Abschnitt wären es mindestens 333. "Es ist kaum zu fassen, dass man so etwas gegen die Wünsche der Bewohner umsetzt", kritisiert Resch.
Laut einer Umfrage sprachen sich rund 72 Prozent der Anrainer gegen den Bau des Radhighways aus. Auch der Bezirksvorsteher bleibt strikt gegen das Projekt. "Dass SPÖ und NEOS nun heimlich weitergeplant haben, zeigt, wie wenig man die Wünsche der Döblinger ernst nimmt. Ich lehne diese Geheimpläne ab und fordere die Stadt auf, alle Karten offen auf den Tisch zu legen. Diese Entscheidung könnte für SPÖ und NEOS im Wahlkampf schwierig werden", sagt Resch.
"Es gibt keine Pläne zur Verlängerung des Radweges in der Krottenbachstraße", beruhigt das Büro von Verkehrsstadträtin Ulli SIma. Der gerade erst errichtete Radweg schließe eine wichtige Lücke und stelle mit seiner baulichen Trennung eine direkte und sichere Verbindung durch den 19. Bezirk bis ins Stadtzentrum dar. "Eine Verlängerung ist nicht geplant!"