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Rätsel um Diamanten-Sanktionen gegen Russland

Polen und die baltischen Staaten fordern, dass endlich auch russische Diamanten sanktioniert werden. Betroffen wäre nur ein EU-Land.

Alrosa schürfte 2021 diese seltenen DIamanten, darunter einen mit 242 Karat.
Alrosa schürfte 2021 diese seltenen DIamanten, darunter einen mit 242 Karat.
REUTERS

Die Sanktionen, die die Europäische Union gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine erlassen hat, umfassen Kohle, Gold und Waren aller Art wie Kaviar oder Wodka. Der Import von russischem Öl wird auch langsam abgedreht.

Das hat der russischen Wirtschaft Verluste in Milliardenhöhe beschert. Polen und die baltischen Staaten wollen nun, dass im nächsten Sanktionspaket, dem neunten, das noch im Dezember kommen soll, auch endlich russische Diamanten verboten werden.

Von Sanktionsliste verschwunden

Sie waren sie bereits zwei Mal für die Sanktionliste vorgesehen, zuletzt im September, aber sind in letzter Minute doch noch unsanktioniert geblieben. Warum, ist unklar. Denn Belgien ist das einzige EU-Land, das russische Diamanten importiert, und die Regierung hat bereits erklärt, man hätte nichts gegen ein Einfuhrverbot.

86 Prozent der weltweit geförderten Rohdiamanten durchlaufen Firmen im belgischen Antwerpen. Im Jahr 2021 importierte Belgien Diamanten im Wert von 1,8 Milliarden Euro aus Russland, heuer waren es bis Ende August 1,2 Milliarden Euro.

Russische Diamanten kommen vom Unternehmen Alrosa, das zu 66 Prozent dem russischen Staat und der Republik Jakutien gehört – jene Region in Sibirien, in der Alrosa mit seinen Bergwerken beheimatet ist.

U-Boot dank Diamanten

Der CEO von Alrosa, Sergej Sergeijwitsch Iwanowitsch, war einer der ersten Oligarchen, der nach Kriegsbeginn von den USA sanktioniert wurde. Sein Vater, Ex-Verteidigungsminister Sergej Borisowitsch Iwanowitsch, befindet sich ebenfalls auf der US-Sanktionsliste und ist laut den USA einer der engsten Verbündeten von Russlands Präsident Wladimir Putin.

Alrosa finanzierte sogar ein militärisches U-Boot vom Typ B-871, getauft Alrosa. Es war nach acht Jahren dauernden Modernisierungsarbeiten erst im Juni wieder in Dienst gestellt worden.

Im September war das U-Boot in einem Vorschlag der EU-Kommission, das der britische "Guardian" gesehen hat, sogar als der Grund genannt worden, wieso Diamanten auf die EU-Sanktionsliste kommen sollten. Wieso dieser Schritt dann doch nicht erfolgte, ist unklar. Nun soll sich das jedoch endlich ändern.

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