Welt

Rätsel um über 200 Kinderleichen auf Internats-Gelände

Auf dem Gelände eines ehemaligen Kinderheims wurden 215 Kinderleichen entdeckt. Die jüngsten waren erst drei Jahre alt.

Leo Stempfl
Teilen
Besagtes katholisches Heim bei Kamloops, Kanada
Besagtes katholisches Heim bei Kamloops, Kanada
Andrew Snucins / AP / picturedesk.com

Eine Pressekonferenz brachte am Freitag erschreckendes Zutage. Die Stadt Kamloops in Kanada wurde 1812 von britischen Siedlern als Handelsposten errichtet. Doch das Gebiet war bereits stark besiedelt. Die Kinder der indigen Bevölkerung sollten in die europäische Gesellschaft in Kanada integriert werden.

Hier kommt ein katholisches Internat bzw. Kinderheim ins Spiel. Auf dessen Gelände wurden nun die sterblichen Überreste von 215 Kindern gefunden, wie Rosanne Casimir, die Leiterin der indigenen Gemeinschaft Tk’emlups te Secwepemc, bekanntgab.

Teilweise erst drei Jahre alt

Den grausigen Fund habe man mithilfe eines speziellen Sonargeräts gemacht. Einige der Kinder dürften zum Zeitpunkt ihres Ablebens erst drei Jahre alt gewesen sein. Der Tod der Kinder wurde damals aber auf keinerlei Unterlagen festgehalten.

Die fehlende Dokumentation über die enorme Anzahl an toten Kindern ist es nun, was breites Misstrauen weckt. Mitglieder der indigen Bevölkerung sollen das Fehlen der Kinder aber den Behörden gemeldet haben. Wissenschaftler und Gerichtsmediziner sollen nun klären, wie und warum die Kinder ums Leben kamen. Noch im Juni werden erste Ergebnisse erwartet.

Mehr zum Thema