Österreich
Rätselhafte Tattoos kosten Polizisten Job
Seit 1. Juni dürfen Tattoos auch bei Polizisten sichtbar sein. Ein steirischer Anwärter wurde nun abgelehnt, obwohl er keine auffälligen Peckerl hat.
Ein junger Steirer träumte schon lange davon, Polizist zu werden. Peter G. (Name geändert) bewarb sich mehrfach und wurde jedes Mal wegen seiner Tätowierungen abgelehnt. Obwohl es Beamten inzwischen erlaubt ist, ihre Tattoos auch im Dienst sichtbar zu machen, wurde er nicht aufgenommen.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtete, habe man dem jungen Mann aus Weiz (Stmk.) mitgeteilt, dass seine Tätowierungen "nicht vertrauenswürdig" seien. Was genau damit gemeint ist, wurde jedoch nicht genauer ausgeführt. Für den Polizei-Anwärter ist der Ablehnungsgrund jedoch unverständlich. Er habe weder gegen das Verbots-Gesetz verstoßen, noch gegen das Abzeichen- oder Symbole-Gesetz. Auch zieren seinen Körper keine Tattoos, die Gewalt darstellen oder dem Berufs-Ethos widersprechen. "Bei meinen Motiven ist weder etwas Rechtes, Linkes, noch irgendetwas anderes dabei, was irgendwen abschrecken würde."
Hals-Tattoo bereits entfernt
Peter G. ist großflächig tätowiert. Einzig ein Symbol am Hals steht etwa zwei Zentimeter aus dem Hemd raus. Vor der Regelung am 1. Juni war er deshalb gebeten worden, dieses zu entfernen. "Ich habe insgesamt bereits acht Sitzungen hinter mir. Ich möchte unbedingt Polizist werden", so der Steirer weiter. Gerade deshalb ist für ihn nicht nachvollziehbar, welche seiner Zeichnungen der Polizei nun noch unter die Haut gehen.
Die Beratungsstelle Extremismus, die von der "Kleinen Zeitung" Fotos der Tattoos bekommen hat, sieht nichts Verwerfliches daran: "Es handelt sich um keine einschlägigen Motive." Peter G. will nicht aufgeben, er versucht nun einen weiteren Anlauf, endlich Polizist zu werden.
