Szene

So abgehoben feierte RAF Camora an seinem "Zenit"

Der erfolgreiche Rapper lud gemeinsam mit Red Bull zur exklusiven Listening Session im Zenit Jet. Wir durften mitfliegen und -feiern.

Heute Redaktion
Teilen

Schon die Ankündigungsaktion von "Zenit", mit der kurzerhand die halbe Wiener Innenstadt lahmgelegt wurde, ließ im August erahnen, dass da etwas Großes auf die deutschsprachige Musikwelt zukommen wird.

Es kommt nicht oft vor, dass sich Künstler am Höhepunkt ihres Schaffens, am "Zenit" also, selber aus dem Spiel nehmen. Deswegen wollte RAF Camora die Veröffentlichung seines letzten Albums für sich selber und natürlich auch für seine Fans zu etwas ganz Besonderem machen.

Red Bull Listening Session im Zenit Jet

Gemeinsam mit Red Bull Music konzipierte der 35-jährige Musiker die Idee der "Red Bull Listening Session im Zenit Jet". Ausgewählte Medienvertreter und eine Handvoll glücklicher Fans sollten zusammen mit RAF und seiner Crew die Möglichkeit erhalten, die Tracks von "Zenit" schon vor der Veröffentlichung zu hören zu bekommen. Und zwar in einem gecharterten Jet auf einem Flug von Berlin nach Wien.

Einen Tag vor dem "Zenit"-Release hob dieses exklusive Event schließlich ab, um den Rapper von seiner wichtigen Wirkungsstätte zurück in die alte Heimat, die ihn geprägt hat, zu bringen.

Berlin, Flughafen Schönefeld, 14:30

All jene, die das Glück hatten, ein Ticket für den Flug mit dem Zenit Jet zu ergattern, sollten sich am 31. Oktober am General Aviation Terminal des Berliner Flughafens Schönefeld einfinden. Dort wurde man von Red Bull Music Mitarbeitern in Empfang genommen, verköstigt und man konnte sich in der komfortablen VIP-Lounge mental schon auf den Flug vorbereiten. Neben Fans, die ihre Boardingpässe bei Gewinnspielen ergattern konnten, waren auch Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz anwesend.

Berlin, Flughafen Schönefeld, 15:45

Um viertel vor Vier wurden die rund 40 Anwesenden zum Boarding aufgerufen. RAF Camora hatte sich bis dahin noch nicht blicken lassen, er kam dank des Berliner Feierabendverkehrs ein kleines bisschen verspätet nach Schönefeld. Nach dem auch von normalen Linienflügen bekannten Sicherheitsprocedere ging es durch eine Türe hinaus aufs Rollfeld. Und dort wartete ein Bombardier CRJ-200 Privatjet, an dessen Flanke der Name RAF Camora in übergroßen Buchstaben sowie das Raben-Logo prangten.

Auch im Inneren des Vogels wurde sofort klar, worum es in der nächsten Stunde gehen sollte. Die kleinen Lätzchen an den Sitzlehnen zeigten ebenfalls das Logo von RAF Camora, statt Speibsackerl und Duty Free Katalog fand man Dragee-Keksi (nach denen RAF selber verrückt ist), ein Booklet mit kurzen Infos zu allen "Zenit"-Tracks sowie eine eigens für den Flug kreierte Getränkekarte. Nachdem das Event von Red Bull mitgetragen wurde, dürfte klar sein, was das Bordpersonal ausgeschenkt hat. Und weil bei einer Releaseparty auch gerne etwas Alkohol im Spiel sein darf, stellte RAF ein paar Flaschen des von ihm und seinem Kumpel Bonez MC vermarkteten Karneval-Wodkas zur Verfügung.

Auf den Plätzen A und B der sechsten Sitzreihe lag ein überdimensional großer Bluetooth-Speaker, dem man die Fähigkeit, fetten Sound zu produzieren, schon von weitem ansah. Und diese Charaktereigenschaft wurde von dem Lautsprecher, über den "Zenit" zum ersten Mal öffentlich laufen würde, schließlich vorausgesetzt.

Berlin, Flughafen Schönefeld, 16:00

Kurz vor dem Takeoff ließ sich schließlich auch der Star des Tages erstmals blicken. Neben dem oben schon erwähnten Bonez MC nahm er in der ersten Reihe Platz. Auch der Duisburger Rapper Gallo Nero sowie Maxwell, wie Bonez MC ein Mitglied der Rap-Crew 187 Strassenbande, befand sich in der Entourage von RAF Camora. Wenige Augenblicke vor dem Start spazierte Raphael Ragucci, so der Musiker mit bürgerlichem Namen, durch den Gang des Flugzeuges und begrüßte alle Anwesenden mit Handschlag. Dann sprach er noch ein paar dankende Worte über die Lautsprecheranlage. Und es ging los.

Flug von Berlin nach Wien, ca 16:15

Bei Erreichen der Reiseflughöhe gab es schließlich das "Go" und "Zenit" wurde auf die kleine Welt in dem Bombardier-Jet losgelassen. Die mit zwei Sitzgurten wie ein übergroßer Passagier in Reihe 6 festgezurrte Box durfte ihr ganzes Potential entfalten und in den folgenden 40 Minuten die 16 Titel des Album in mehreren Kilometern Höhe durch die Membran fetzen.

Und das, was die Anwesenden da neben den bereits vorab als Single veröffentlichten Tracks zu hören bekommen konnten, ließ wenig bis keinen Platz zu Kritik. Qualitativ hochwertige Rapmusik, mit der RAF erneut für Spitzenwerte und Rekorde in den deutschsprachigen Charts sorgen wird. Garantiert.

Flug von Berlin nach Wien, ca. 17 Uhr

Kurz vor der Landung war die Red Bull Listening Session im Zenit Jet vorbei. Die Stimmung war deswegen und auch wegen der geleerten Karneval-Flaschen absolut gelöst, per Sprechchor wurde vom Captain wiederholt ein Looping gefordert. Leider blieb der Wunsch unerfüllt.

Wien, Flughafen Wien-Schwechat, 17:30 Uhr

Nach erfolgter Landung sowie einer Fotosession vor, teilweise auf den Tragflächen des Privatjets, ging es per Taxi bzw. mit einem Mercedes GLC ins Sofitel. Dort wurden alle Passagiere untergebracht, um im Anschluss daran in der Loft Bar bei atemberaubendem Blick auf die Wiener Halloween-Nacht den "Zenit" standesgemäß zu feiern.

Wien, Sofitel, ab 20:30 Uhr

Wenn auf einer Einladung die Beginnzeit mit 20:30 Uhr angegeben ist, dann kann man sich sicher sein, dass vor 22:30 Uhr nicht wirklich etwas los sein wird. Und so war es auch im Loft. Erst nach zehn Uhr trudelten RAF und seine Crew in den elitären Hallen hoch über dem Donaukanal ein und nahmen abgeschirmt von Securities, in einem eigenen Bereich Platz, zu dem der Großteil der mehr als 200 geladenen Gäste keinen Zutritt hatte. Ab und zu durften ein paar Glückliche kurz zum Tisch von RAF, um mit ihm ein Foto zu machen. Einmal begab er sich auch in die Menge und erfüllte dort den schier unendlichen Wunsch nach Selfies.

Der DJ spielte sich durch die letzten zehn Schaffensjahre von RAF Camora, während sich der Protagonist in seiner VIP-Zone vom anstrengenden Tag entspannte.

Wien, Sofitel, 0 Uhr

Ernst wurde er erst wieder zu Mitternacht. Denn dann war der große Moment endlich da, "Zenit" war draußen. Wieder gab es für die Anwesenden eine kurze Ansprache, ehe er sich gemeinsam mit Bonez MC zu einem kurzen Auftritt hinreissen ließ. Dutzende Handys hielten die paar Momente von allen Seiten für Instagram und Snapchat fest. Auch RAF selber filmte die Szene aus der Egoperspektive für alle, die nicht dabei waren.

Was die nächste Zukunft von Raphael Ragucci bringen wird, steht noch in den Sternen. Jetzt darf er einmal den Erfolg von "Zenit" genießen.

Was RAF Camora über "Zenit" zu sagen hat, erzählt er im Interview unten: