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RAF nutzte Ö3-Interview für Schnaps-Werbung

Nachdem RAF Camora die heimischen Charts sprengte, besuchte er den Radiosender für ein seltenes Gespräch.

Heute Redaktion
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RAF Camora stattete Ö3-Moderator Benny Hörtnagl einen Besuch ab.
RAF Camora stattete Ö3-Moderator Benny Hörtnagl einen Besuch ab.
Bild: Jana Petrik

Der Wiener Rapper ist ohne Zweifel der derzeit erfolgreichste Musiker Österreichs. Auch im kompletten deutschsprachigen Raum halten nur wenige mit den Verkaufszahlen von RAF Camora mit. Das sorgte im Oktober bekanntlich für ein kleines Chaos in den heimischen Charts: Ganze 13 Songs des Albums "Palmen aus Plastik 2" waren in den Top 14 der Hitparade vertreten. Zu viel für Ö3. Sie krempelten die Charts komplett um. Von nun an werden nur mehr die drei erfolgreichsten Songs eines Albums in die Wertung aufgenommen.

Interviews gibt RAF Camora eigentlich nur ungern. Am Montag machte er eine große Ausnahme und setzte sich zwei Stunden lang zu Ö3-Moderator Benny Hörtnagl ins Studio. Bei "Treffpunkt Österreich" plauderte er offen über seine Musik, den Erfolg und Autos.

Zu Beginn der Sendung sprach der Rapper sofort die Sache mit den Charts an: "Wir waren natürlich enttäuscht, sagen wir so, dass diese Charts-Regularien geändert wurden. Im Nachhinein muss man sagen, promotechnisch hat's wahrscheinlich mehr gebracht, dass die Regularien geändert wurden, weil dann wurde tausend mal mehr darüber geredet. Aber für den Spaß, also für den inneren Spaß, hätten wir natürlich lieber alle 13 Lieder gehört." Böse sei er Ö3 aber nicht. Scherzte sogar mit dem Ö3-Moderator: "Vor dem Interview gab's einen miesen Highkick. Jetzt ist alles wieder gut."

Als Star fühlt er sich trotz des immensen Erfolges übrigens nicht. Der Wiener sieht sich weiterhin als Straßenrapper aus Rudolfsheim-Fünfhaus. Auch aus diesem Grund verzichtet er auf Bodyguards, obwohl er immer wieder von Massen ans Fans belagert wird: "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder du machst deinen Job und machst auch gefälligst das Foto mit dem Fan und bist freundlich, weil das ist auch dein Job. Oder dich stört das alles und du holst dir Bodyguards, die die Leute abwimmeln." Ihn freut es aber, dass die Leute seine Musik hören. Und auch in dieser Hinsicht sprengt RAF Camora Rekorde. Er ist nämlich der erste Musiker im deutschsprachigen Raum, der die Marke von einer Milliarde Streams geknackt hat.

Im Interview sprach er auch über das Ende seiner Karriere. Diese soll nämlich bereits im kommenden Jahr ihren "Zenit" erreichen. Danach ist wohl Schluss. Denn lauf RAF hat jeder Künstler sein Ablaufdatum. Als Vergleich zog er Metallica heran, die seiner Meinung nach längst hätten aufhören sollen Musik zu machen. Jeder weitere Song würde nur ihr "Monument" zerstören.

Was er danach machen will? "Ich interessiere mich sehr für Marketing", lacht der Rapper. Der Grund für den Schmunzler: Während der ganzen Sendung ließ RAF Camora es sich nicht nehmen ein gewisses Getränk mit den Namen "Brennovaca" zu erwähnen. Irgendwann fragt Hörtnagl dann nach, um was es sich dabei handelt. Die Antwort: "Nur echte Faca trinken Brennovaca." Es handelt sich um einen Rakija-Schnaps, der wohl von seinen Kollegen vertrieben wird. In der Instagram-Story von RAF Camora war zu sehen, dass alle Beteiligten ihren Spaß hatten, das Getränk zu promoten.

Wer RAF Camora Live erleben möchte, der hat im kommenden Februar bereits die Chance dazu. Im Zuge der "Palmen aus Plastik 2"-Tour macht der Rapper Halt in seinem Heimatbezirk. Gleich zwei Mal will er die Stadthalle zum Beben bringen. Das erste Konzert ist zwar bereits restlos ausverkauft, "Heute" bringt sie aber dennoch hin. Hier geht es zum Gewinnspiel >>>

(slo)