Wirtschaft

Raiffeisen könnte auf Frankenkrediten sitzen bleiben

Heute Redaktion
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Die Raiffeisenbank International tut sich schwer beim Verkauf der Polbank. Grund sind die aushaftenden Frankenkredite. Ohne diese gäbe es weit mehr Interessenten, das hat am Mittwoch RBI-Chef Karl Sevelda erklärt.

Die International tut sich schwer beim Verkauf der Polbank. Grund sind die aushaftenden Frankenkredite. Ohne diese gäbe es weit mehr Interessenten, das hat am Mittwoch RBI-Chef Karl Sevelda erklärt.

Beim Verkauf der Polbank erweisen sich die offenen Kredite in der Höhe von 3,2 Mrd. Euro in Schweizerfranken als Problem. Derzeit ist nur ein schlechter Preis für das polnische Geldinstitut zu erzielen. Wenn man das gesamte Franken-Kredit-Portfolio vor dem Abstoßen aus dem Tochterunternehmen herausnähme, wären ganz andere Summen und andere Interessenten möglich. Der Rest der Bank wäre dann attraktiver.

Investitionsschutzabkommen

Sevelda sieht in den Franken-Krediten, die die Polbank vergeben hat, aber kein wirtschaftliches Risiko, sondern ein politisches. Am 25. Oktober findet die Parlamentswahl statt. Danach, glaubt der RBI-Boss, sollten sich die Wogen wieder glätten. Warschau bastelt derzeit an einem Gesetz zur Zwangskonvertierung von Fremdwährungskrediten. Die Wiener Banker glauben aber nicht, dass es so wie aktuell angedacht in Kraft tritt, weil dadurch das österreichisch-polnische Investitionsschutzabkommen verletzt würde.

Die RBI-Gruppe fährt ihre Geschäfte in mehreren Ostländern massiv zurück, um ihre Kapitalpolster aufzubessern. Ziel ist eine harte Kernkapitalquote von 12 Prozent bis Ende 2017. Ende Juni 2015 lag sie bei 10,7 Prozent.

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