Österreich

Railjet mit 140 Passagieren rammt Pkw in Parndorf

Heute Redaktion
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Zu Mittag krache es in Parndorf gewaltig, kurz darauf heulten die Feuerwehr-Sirenen: Ein Zug der ÖBB war auf einem Bahnübergang in Parndorf mit einem Pkw kollidiert.

Wie die Landespolizeidirektion Burgenland mitteilt, hatte die 37-jährige Lenkerin eines weißen Kastenwagens an einem beschrankten Bahnübergang im Ortsgebiet von Parndorf das Öffnen Bahnschrankens gewartet. Als sich der Balken hob und sie ihr Fahrzeug wieder starten wollte, rollte dieses unbemerkt auf den Gleisbereich.

Dann ging alles sehr schnell: Die Frau bemerkte einen in Richtung Ungarn herannahenden Zug noch rechtzeitig und sprang aus ihrem Wagen.

Trotz sofort eingeleiteter Notbremsung traf der ÖBB-Railjet mit etwa Tempo 90 auf das quer zur Gleisrichtung liegengebliebene Auto. Der Wagen wurde über 200 Meter bis zum Stillstand der Zuggarnitur mitgeschliffen. Wie durch ein Wunder blieben dabei die 140 Passagiere des Zuges unverletzt.

Die Fahrgäste konnten anschließend mittels Schienenersatzverkehr weitertransportiert werden. Die ebenfalls unverletzte, aber unter Schock stehende Lenkerin wurde von der Anwesenden Rettung versorgt. Eine Einlieferung in ein Krankenhaus lehnte sie jedoch ab.

Mehr als drei Stunden Totalsperre

Beide Gleise wurden durch den Notfallkoordinator der ÖBB für die Dauer der Bergungsarbeiten durch die Feuerwehr Parndorf, die mit vier Fahrzeugen und 22 Mann im Einsatz waren, gesperrt.

Die Gleisstrecke zwischen Neudorf und Parndorf musste zwischen 11.55 und 15.30 Uhr für den gesamten Bahnverkehr gesperrt werden.

Am Triebfahrzeug entstand erheblicher Sachschaden, der total zerstörte Pkw wurde von der Feuerwehr abtransportiert. Ob bei dem Crash auch der Gleiskörper Schaden genommen hat, ist laut Meldung der burgenländischen Polizei noch nicht bekannt.