Deutschland

Rakete in Kinderzimmer geschossen: Influencer in U-Haft

Influencer Atallah Younes zündete eine Rakete, traf ein Kinderzimmer. Nun laufen Ermittlungen wegen Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung.
20 Minuten
05.01.2025, 21:52

Der festgenommene Influencer Atallah Younes, der eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen hat, kommt in Untersuchungshaft. Gegen den 23-Jährigen sei ein Haftbefehl erlassen worden, bestätigte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Petzold, am Sonntagnachmittag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Younes, der als Tourist zu Silvester nach Berlin gereist war, wurde am Samstag gegen 16.30 Uhr am Flughafen BER festgenommen, als er mit der Fluggesellschaft "Royal Jordanian" in seine Heimat zurückfliegen wollte. Laut "Tagesspiegel" hatte der Influencer den Flug RJ 138 in die jordanische Hauptstadt Amman gebucht.

Was droht Atallah Younes bei einer Verurteilung?

Doch die Staatsanwaltschaft wirft Atallah Younes unter anderem "rücksichtslose Gefährdung von Menschenleben" vor. In einem Video, das der arabische Influencer auf Instagram gepostet hatte, ist zu sehen, wie der Mann aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Dann zeigt die Aufnahme, wie die Rakete durch ein Fenster fliegt und im Inneren eines Kinderzimmers explodiert.

Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge wurde durch die brennende Rakete Mobiliar im Schlafzimmer des 33-jährigen Wohnungsinhabers beschädigt. Nach früheren Angaben eines Polizeisprechers wurde niemand bei der Aktion verletzt.

Gegen Younes wird nun wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt. Auf Brandstiftung steht ein Strafmaß von mindestens einem Jahr, daher ist es ein Verbrechen und auch der Versuch strafbar. Gleiches gilt für gefährliche Körperverletzung, hierauf steht ein Strafmaß von mindestens sechs Monaten. Bei Sachbeschädigung drohen eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre Haft.

"Ich wollte niemanden absichtlich verletzen"

Der Influencer, der sein Video inzwischen gelöscht und sich in einem weiteren Beitrag bei den Betroffenen entschuldigt hat, sagte zu "Zeit Online": "Ich wollte niemanden absichtlich verletzen." Was er getan habe, tue ihm sehr leid. Er wisse nicht, wie eine Rakete funktioniere.

Zugleich äußerte er Unverständnis für die Ermittlungen. "Was will die Polizei denn von mir? Denken die, ich bin ein Flüchtling?" Dies sei sein vorerst letzter Besuch in Deutschland gewesen. Er habe infolge der Aktion Rassismus erlebt.

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