Österreich

Raketen und Böller sorgten für viele Verletzte

Heute Redaktion
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Jedes Jahr fordern die Feierlichkeiten zu Silvester Verletzte durch Knallkörper oder Feuerwerke. Die Unfälle ereignen sich oft schon Stunden vor dem Jahreswechsel. Auch ein Todesopfer ist diesmal zu beklagen. Eine Spätzündung einer Kugelbombe riss einen 53-jährigen Niederösterreicher in den Tod. Einem Jugendlichen und einem älteren Mann wurden jeweils vier Finger zerfetzt.

Einem Jugendlichen und einem älteren Mann wurden jeweils vier Finger zerfetzt.

Nach einer wie jedes Jahr von Raketen- und Böller-Unfällen überschatteten Silvesternacht kam es auch am Neujahrstag zu mehreren Unfällen.

Am Neujahrstag wurde in Innsbruck ein 14-Jähriger von einer Rakete getroffen und verlor dabei vier Finger seiner rechten Hand. Ein Unbekannter hatte gegen 1:30 Uhr eine Feuerwerksrakete in die Richtung des Jugendlichen abgeschossen. Diese war in der Hand des Opfers explodiert. Die Finger konnten nicht mehr replantiert werden.

Um 17 Uhr wurde ein 42-Jähriger in Reichersberg (OÖ) beim Zünden einer Feuerwerksbatterie durch eine Stichflamme im Gesicht verletzt. Die Rettung brachte ihn ins Krankenhaus. Am Abend zerstörten explodierte Böller zwei Fensterscheiben eines Wohnhauses in St. Oswald bei Freistadt.

Auch 46-Jährigen vier Finger abgerissen

Ein Tiroler ist in der Silvesternacht durch einen Feuerwerkskörper schwer verletzt worden. Der 46-Jährige zündete laut Landespolizeidirektion Tirol um 22.50 Uhr auf einem Balkon in Kufstein die Zündschnur eines pyrotechnischen Gegenstandes der Kat. F2 mit einer Zigarette an. Der Böller explodierte in seiner Hand, vier Finger wurden äußerlich zerfetzt. Der Verletzte wurde ins BKH Kufstein gebracht.

Rakete explodierte in der Hand

In Nauders (Bezirk Landeck) etwa zogen sich zwei deutsche Urlauber beim Silvesterfeuerwerk Verletzungen zu. Sie hatten eine Feuerwerksrakete in eine vorbereite Flasche gesteckt. Die Rakete wurde gezündet, stieg aber offenbar nicht sofort auf. Nachdem einer der Männer die bereits gezündete Rakete ohne den Holzstab aus der Flasche nahm, explodierte diese in der Hand. Der Mann erlitt eine Verletzung an der Oberlippe und im Gesicht. Sein Landsmann trug einen Hörschaden davon. Beide wurden mit der Rettung in das Krankenhaus Zams gebracht.

Von Rakete ins Gesicht getroffen

In Neustift im Stubaital wollte ein 34-jähriger Einheimischer kurz nach Mitternacht eine Feuerwerksbatterie abschießen. Nach dem Abstellen gingen jedoch plötzlich alle darin befindlichen Raketen - insgesamt rund 113 Stück - los. Der Mann wurde von einer der Raketen im Gesicht getroffen und oberhalb des rechten Auges verletzt. Der Tiroler wurde in die Innsbrucker Klinik eingeliefert.

Selbstgebastelter Böller riss vier Finger ab

Einem 31-jährigen Oberösterreicher sind in der Silvesternacht in Geinberg (Bezirk Ried) bei einem Unfall mit einem von seinem Bruder selbst gebastelten Böller vier Finger der rechten Hand abgerissen worden. Zwei aus Filmdosen und Schwarzpulver gefertigte Sprengkörper wurden sichergestellt.

Der 31-Jährige hatte kurz nach Mitternacht hinter seinem Haus den Böller gezündet. Dieser explodierte aber noch in seiner Hand. Der Schwerverletzte wurde ins Linzer Unfallkrankenhaus eingeliefert.

Rakete verletzte Kärntner am Auge schwer

Kurz nach Mitternacht ist in Frauenstein (Bezirk St. Veit/Glan) ein 21-Jähriger von einem Feuerwerkskörper am Kopf getroffen worden. Der junge Mann hatte im Garten des Wohnhauses eine Feuerwerksbatterie gezündet. Dabei wurde er von einem Feuerwerkskörper getroffen und an einem Auge schwer verletzt, teilte die Landespolizeidirektion Mittwochfrüh mit. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Nachzügler flog jungem Techniker ins Gesicht

Ein 27-jähriger Oberösterreicher ist in der Silvesternacht in Bad Schallerbach (Bezirk Grieskirchen) von einer Rakete im Gesicht getroffen worden. Er wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Techniker hatte mit Freunden mehrere Feuerwerkskörper abgeschossen, darunter auch eine Raketenbatterie. Diese hätte etwa 50 Stück verschießen sollen, es zündeten aber offenbar nicht alle. Der Mann dachte allerdings, sie sei leer. Als er sich über die Batterie beugte, ging noch eine weitere Rakete los und traf ihn im Gesicht.

Knaller fiel in Stiefel

Ein Knallkörper war einer Frau in Hochstraß (Bezirk Oberpullendorf) kurz nach Mitternacht in den Stiefel gefallen und dort explodiert. Sie erlitt schwere Beinverletzungen und musste mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus Oberpullendorf gebracht werden.

Bereits am Montag ereigneten sich die ersten Unfälle mit Silvesterkrachern...

Schon am Montag erste Unfälle

Bereits am Montagabend verletzten sich zwei Burschen im Alter von 17 und 18 Jahren im Tiroler Bad Häring. Sie wollten mit handelsüblichen Feuerwerkskörpern einen eigenen Knallkörper herstellen, als es zur Explosion kam.

Die Jugendlichen zerlegten die Feuerwerkskörper, füllten die verschiedenen Pulver und Substanzen in einen Behälter und stopften schlussendlich den Knallkörper. Dabei explodierte dieser ohne Einwirkung von Feuer plötzlich.

Ein Bursche schwer verletzt

Beide Burschen wurde im Bereich der linken Hand und am Oberkörper verletzt. Einer der beiden erlitt laut Exekutive eine schwere, nicht lebensgefährliche Verletzung. Das Duo wurde mit der Rettung in das Krankenhaus nach Kufstein gebracht.

Bushaltestelle in NÖ gesprengt

Unbekannte haben in der Nacht auf Dienstag in Maria Lanzendorf (Bezirk Wien-Umgebung) eine Bushaltestelle schwer beschädigt. Die Amateur-Pyrotechniker wollten offenbar verfrüht den Silvester einläuten. Bei der Explosion wurde die hölzerne Bushaltestelle schwer beschädigt. Die Splitter waren durch die hohe Sprengwirkung noch in einem Umkreis von 15 bis 20 Meter zu finden. Verletzt wurde niemand.

Traurige Bilanz auf den Philippinen

Eine unfassbare Bilanz können die Philippinen vorweisen. Dort wurden bereits vor dem Jahreswechsel mehr als 260 Menschen durch Silvesterknaller verletzt. Unter den Opfern war nach Behördenangaben vom Dienstag auch ein Achtjähriger in der zentralen Stadt Cebu, dem ein Böller eine Hand wegriss. In den letzten zwölf Stunden bis Mitternacht sind laut Behörden pro Stunde 50 bis 80 Verletzungen zu befürchten.

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