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Randale befürchtet: Heute Massendemo für Mursi

Heute Redaktion
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Bild: Hussein Malla (AP)

Die Anhänger des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi haben für heute, Freitag zu einem "Marsch der Millionen" auf die Hauptstadt Kairo aufgerufen. Mit der Massendemonstration wollen die Islamisten ihrer Forderung Nachdruck verleihen, Mursi wieder in sein Amt einzusetzen. Das Vorhaben am Tag der Freitagsgebete birgt die Gefahr neuer blutiger Zusammenstöße.

haben für heute, Freitag zu einem "Marsch der Millionen" auf die Hauptstadt Kairo aufgerufen. Mit der Massendemonstration wollen die Islamisten ihrer Forderung Nachdruck verleihen, Mursi wieder in sein Amt einzusetzen. Das Vorhaben am Tag der Freitagsgebete birgt die Gefahr neuer blutiger Zusammenstöße.

Zuletzt waren bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Islamisten mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Angesichts der tödlichen Unruhen und massenhaften Festnahmen mahnte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon die ägyptischen Behörden zur Einhaltung der Menschenrechte.

Er sei "tief besorgt" wegen fortgesetzter Festnahmen, sagte Ban am Donnerstag nach einem Telefongespräch mit Ägyptens Außenminister Kamel Ali Amr. Er habe ihn an internationale Verpflichtungen erinnert und daran, dass Ägypten Versammlungs- und Redefreiheit garantieren müsse.

USA mischen sich ein

Auch die US-Regierung hat Ägyptens Streitkräfte aufgefordert, die willkürlichen Festnahmen von Mitgliedern der islamistischen Muslimbruderschaft zu beenden. Diese seien nicht im Sinne des vom Militär und der Übergangsregierung ausgegebenen "Ziels der nationalen Versöhnung", sagte Außenamtssprecherin Jennifer Psaki am Donnerstag. "Wenn die Festnahmen und politischen Inhaftierungen weiter gehen, ist schwer zu sehen, wie Ägypten aus dieser Krise herauskommen soll."

Mursi an geheimem Ort

Es ist noch immer unklar, wo sich Mursi aufhält. Seit seinem Sturz am Mittwoch vor einer Woche wird er vom Militär an einem unbekannten Ort und ohne Anklage festgehalten. Ein Sprecher des ägyptischen Außenministeriums erklärte inzwischen, Mursi befinde sich "an einem sicheren Ort" und würde "in würdiger Weise" behandelt. "Zugleich ist es für seine eigene Sicherheit und die Sicherheit des Landes besser, ihn festzuhalten", fügte er hinzu.

Vor dem Umsturz in Ägypten hatten Millionen Menschen im ganzen Land gegen die Herrschaft Mursis demonstriert. Die Armeeführung begründete seine Entmachtung damit, dass Mursi zu Kompromissen unfähig gewesen sei und die Stabilität des Landes aufs Spiel gesetzt habe.

Nächste Attacke am Sinai

Auf der seit Tagen von Gewalt erschütterten Sinai-Halbinsel haben bewaffnete Milizen einen Kontrollposten der Polizei angegriffen und dabei einen Polizisten getötet. Bei der mit Panzerabwehrraketen verübten Attacke gegen ein gepanzertes Polizeifahrzeug sei am Freitag außerdem ein Rekrut verletzt worden, teilten Sicherheitskräfte und Ärzte mit. Auch in der Stadt Al-Arish wurde Sicherheitskräften zufolge eine Polizeistation angegriffen, Informationen über mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor.