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Randale bei Facebook-Party mit 4000 Gästen

Heute Redaktion
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Bild: ANP

In den Niederlanden ist die Polizei gegen mehrere tausend Jugendliche vorgegangen, die einer Facebook-Einladung zum 16. Geburtstag eines Mädchens gefolgt waren. Die Jugendlichen hätten versucht, in die Straße in der Kleinstadt Haren einzudringen, in der das Geburtstagskind wohnt.

Viele der 3000 bis 4000 Jugendlichen seien betrunken gewesen oder hätten Drogen genommen. Einige bewarfen den Angaben zufolge die Polizei mit Steinen, Flaschen und Rauchpatronen. Auch einige Feuer wurden gelegt. Zahlreiche "Gäste" wurden bei der Straßenschlacht verletzt.

Das Mädchen hatte eigentlich nur wenige Freunde zu ihrer Feier einladen wollten. Die von ihr erstellte Einladung auf Facebook war aber öffentlich - worauf sich 20.000 Menschen anmeldeten. Ob es für die junge Dame finanzielle oder sogar strafrechtliche Konsequenzen geben wir, steht noch aus. Ähnliche Vorfälle hatte es auch in Deutschland schon mehrfach gegeben. In Baden-Württemberg hatte wegen einer ausgearteten Facebook-Party kürzlich eine Bahnstrecke kurzzeitig gesperrt werden müssen.

Lesen Sie weiter: Diese Partys gingen schief Ein vergessenes Häkchen bei einer Facebook-Einladung - und zur geplanten Geburtstagsfeier mit ein paar Freunden kommen unbekannte Menschenmassen mit Lust auf Krawall. Was ein Mädchen am Wochenende in den Niederlanden erlebt hat, ist kein Einzelfall. Beispiele von missglückten Facebook-Partys in Deutschland und Österreich:

   August 2012: Zwillingsbrüder aus Freiburg laden ihre Freunde über Facebook ein, weil die Eltern im Urlaub sind. Die 15-Jährigen machen das Treffen aus Versehen im Internet öffentlich. Statt 30 Gästen kommen 350. Sie werfen Flaschen auf die Straße, beschädigen Autos und Gärten. Die herbeigerufene Polizei muss für Ordnung sorgen.

   Juli 2012: Ein 15-Jähriger ruft via Facebook zu einer "Project-X"-Party in Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) auf. 1.400 Party-Willige sagen ihr Kommen zu, rund 700 vor allem junge Leute pilgern tatsächlich zu dem Haus. Weil das Gebäude von der Polizei vorsorglich abgeschirmt wurde, feiern die Massen ein Fest auf der Straße.

   Juni 2012: In Gießen läuft eine Facebook-Party in einem Mehrfamilienhaus aus dem Ruder. Etwa 1.000 Menschen kommen, die Gastgeber kennen davon nur wenige. Bei einem Streit werden vier Menschen verletzt.

   Mai 2012: Rund 700 Personen folgen in Wien dem Facebook-Aufruf zu einer unangemeldeten Groß-Party. Das Motto "Tanzen durch den Tag - Feiern im Grünen" interpretieren einige Gäste auf ihre eigene Art: Sie klettern über Zäune, urinieren auf Wiesen und hinterlassen Müll.

   Juli 2011: Jugendliche randalieren in Heusweiler (Saarland), weil ein 16-Jähriger aus Versehen die gesamte Facebook-Gemeinde zu seiner Party eingeladen hat. Obwohl er die Fete wieder absagt und mit seinen Eltern wegfährt, kommen bis zu 2.000 Gäste und machen ihrem Ärger auf der Straße Luft.

   Juni 2011: Eine Facebook-Panne beschert der 16-jährigen Thessa aus Hamburg ungewollte Berühmtheit. Auch sie hat die Einladung zu ihrem Geburtstag versehentlich für Millionen Nutzer des sozialen Netzwerk veröffentlicht. 1.600 Gäste kommen, obwohl die Party wieder abgesagt und Thessa gar nicht zu Hause ist. Mit steigendem Alkoholpegel zünden die ungebetenen Gäste auf der Straße Mülltonnen an und demolieren Autos.