Österreich

Randalierer schleuderte Einkaufstrolley auf Ubahngleise

Ein 24-Jähriger warf im Jänner einen Trolley vor die U4. Im Zorn zog er außerdem eine Spur der Verwüstung durch Wien. Dafür stand er nun vor Gericht.

Christian Tomsits
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Der wilde Randalierer blieb vor Gericht ruhig.
Der wilde Randalierer blieb vor Gericht ruhig.
Denise Auer

Die Liste der Delikte war so lang, dass der Richter am Dienstag auf dem Wiener Landesgericht mehrfach umblättern musste: Ein 24-jähriger Slowake onanierte in einem Hauseingang, randalierte wiederholt wie wildgeworden: Er trat und schlug auf Fremde sowie Bekannte ein, trat mehrfach geparkte Motorräder um und brach betrunken Auto-Rückspiegel ab. Einmal zerschlug er ein U-Bahnfenster oder warf mit einer gusseisernen Parkbank auf ein Auto. "Ich war oft wütend und nervös", verteidigte sich der zweifach Vorbestrafte. "Werde ich beschimpft, dann raste ich aus", erklärte er.

Er warf mit Parkbank und Einkaufstrolley um sich

Neben dutzenden Sachbeschädigungen und Körperverletzungen zwischen 2017 und 2020 erbeutete er auch 4,20 Euro, indem er ein Taschentuch in einen Zigarettenautomat stopfte und so das Wechselgeld zurückhielt und später abholte. Der schwerwiegenste Anklagepunkt, vorsätzliche Gemeingefährdung,  betraf aber den 8. Jänner diesen Jahres: In der Station Friedensbrücke schleuderte er seinen Einkaufstrolley nach einem Wortgefecht mit einem älteren Herren aus Frust direkt vor einen einfahrenden Zug. 

120 Fahrgäste wurden evakuiert

Der Fahrer musste eine Notbremsung machen: "Ich dachte es liegt ein Kinderwagen auf den Gleisen", sagte er im Zeugenstand. Alle seine 120 Fahrgäste wurden evakuiert, sie blieben zum Glück unverletzt. "Es tut mir leid. Ich wollte niemanden gefährden, das ist aus Versehen passiert", sagte der Angeklagte reumütig. Die Video-Überwachung unterstützte diese Aussage nicht. Der Slowake, laut Gutachter zurechnungsfähig, hat nun im Häfn Zeit, sich zu beruhigen – Urteil: 15 Monate Haft, nicht rechtskräftig.

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