Die Fußball-Welt trauert um Hugo Maradona. Der jüngere Bruder von Diego Maradona verstarb im Alter von nur 52 Jahren. Er erlitt am Dienstagmorgen in Neapel an einem Herzinfarkt. Damit überlebte Hugo seinen Bruder nur um etwas mehr als ein Jahr. Der legendäre Diego verstarb am 25. November nach einem ausschweifenden Leben mit 60 Jahren.
Stiller Tod zu Hause
Hugo lebte in Neapel, starb dort zu Hause. Das herbeigerufene Gesundheitspersonal konnte nur noch den Tod feststellen. Während Diego Maradona als einer der größten Fußballer aller Zeiten gilt - und nach der Profi-Karriere mit Gesundheitsproblemen in Folge von Drogensucht, Alkohol und Dauerpartys kämpfte - blieb dem Jüngsten der Maradona-Geschwister die ganz große Bühne verwehrt.
Station in Österreich
In seiner Karriere spielte er in Italien, Spanien, Venezuela, Uruguay, Japan - und Österreich. Genauer gesagt absolvierte er in der Saison 1990/91 drei Bundesliga-Spiele für Rapid, wobei er aber nur zu Kurzeinsätzen kam und sich nicht in die Scorer-Liste eintragen konnte. Eine Knieverletzung verhinderte damals mehr Einsätze für die Hütteldorfer unter Coach Hans Krankl.
Rapid-Ikone erinnert sich an Maradona
Mit Jan Åge Fjørtoft stürmte damals ein bis heute sehr beliebter Legionär bei den Wienern. Der Norweger blickte erst kürzlich auf die gemeinsame Zeit mit Maradona zurück. Im Fan-Podcast "1899FM" sagte er vor den Weihnachtsfeiertagen auf die Frage, ob er sich noch an Hugo erinnere: "Auf jeden Fall. Hugo war ja wahnsinnig. Ich kann mich erinnern - Peter Wurz lag ja im Zimmer mit Hugo Maradona, weil er Spanisch geredet hat. Plötzlich kommt einer mit einem Telefon - das war noch vor den Handy - und sagt, Diego Maradona will mit dir sprechen. Der Peter Wurz war fast bewusstlos."
Wurz war damals 22 Jahre jung, damit nur ein Jahr älter als Maradona. Ihm blieb, wie dem Argentinier, eine große Karriere beim Rekordmeister verwehrt. 1991 verabschiedete er sich zum VfB Mödling, brachte es insgesamt auf 30 Pflichtspiele und vier Tore in Grün-Weiß.
Und Hugo selbst? Fjørtoft: "Ich kann mich erinnern, wir haben Elf gegen Neun gespielt gegen Austria Wien im Ernst-Happel-Stadion. Wir haben glaube ich 3:1 gewonnen. Er ist reingekommen. Er hat alles versucht wie sein Bruder - nur halt viel schlechter. Die Rechnung ist nicht aufgegangen."
Auch abseits des Platzes hatte der kleine Bruder des verehrten Fußball-Helden in Wien nicht die leichteste Zeit. Denn: Außer Wurz konnte keiner Spanisch. Fjørtoft: "Wir waren beim Pepino in der Walfischgasse. Pepino, der Italiener dort. Pepino ist leider gestorben, der war damals schon sehr alt, aber hat ihn wirklich zum Lachen gebracht. Das hat mich damals sehr gefreut. Weil er konnte die Sprache nicht. Er konnte nur mit Peter Wurz reden und das war nicht das einzige, was er in der Kabine wollte."