Fussball
Rapid-Legende Willfurth: "Muss Konsequenzen ziehen"
Grün-weiße Krise – aber wie wird Rapid damit fertig? Klub-Legende und Präsidiums-Mitglied Gerry Willfurth verrät "Heute", was er darüber denkt.
Nach dem 0:3 daheim gegen Sturm Graz rutschte Rapid in der Tabelle punktegleich mit Schlusslicht Tirol an die vorletzte Stelle ab, kassierte die dritte Pleite in Folge, hält nach neun Runden bei historisch wenigen acht Zählern. Zu wenig für den Rekordmeister, der bereits 19 Punkte hinter Spitzenreiter Salzburg liegt, zwölf hinter dem Zweiten Sturm.
Coach Didi Kühbauer machte für die fehlenden Punkte oft die Doppelbelastung verantwortlich, auch die Schiedsrichter, zuletzt im Schlagabtausch mit Sturm mangelndes Spielglück.
"Jammern wegbringen"
Für Gerry Willfurth alles keine Ausreden. "Dieses Jammern sollte man wegbringen. Das ist nicht Rapid-Stil. Hier heißt es: zusammenreißen, Gas geben, nicht klagen, noch mehr kämpfen."
Willfurth holte als Spieler mit Rapid vier Meistertitel, gewann vier Mal den ÖFB-Cup, 1985 stürmte er mit Krankl, Panenka und Co. ins Europacupfinale. Seit zwei Jahren ist er im Präsidium des Klubs, als erster Ex-Profi. Den aktuellen Kader erachtet der 58-Jährige als gut. "Die Spieler, die wir wollten, haben wir im Sommer bekommen. Einiges muss sich auch erst einspielen, aber klar ist: Die Mannschaft kann mehr, ist sicher gut für Platz zwei oder drei. Sie hat das phasenweise auch schon gezeigt. Wie gegen Sturm. Aber man muss die Leistung eben über die ganzen 90 Minuten bringen und dann am Ende auch gewinnen."
Kühbauer-Zukunft
Dass zuletzt auch Coach Didi Kühbauer in die Kritik geriet, ist für Willfurth klar. "Der Trainer ist immer das schwächste Glied. Über diese Personalie entscheidet bei Rapid aber Sportchef Zoki Barisic. Ich hoffe, dass es schnell bergauf geht. Daran glaube ich auch, denn unter Didi Kühbauer sind wir zuletzt zwei Mal Vizemeister geworden und werden die Negativserie in der Liga nicht fortsetzen." Und wenn doch? "Dann muss man nüchtern analysieren und irgendwann auch Konsequenzen ziehen."
Kühbauer selbst glaubt fest an die Wende. "Das Team ist intakt, auch Mentalität und Frische passen", meint er. Die nächsten Tage werden richtungsweisend sein: Am Donnerstag wartet in der Europa League West Ham, am Sonntag daheim das Keller-Derby gegen Tirol