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Rapper in Rage: Hotel servierte Schweinefleisch

Der Berliner Ufo361 ärgert sich über den Zürcher Schweizerhof. Er bestellte nämlich eine Büdnerplatte, bekam jedoch Schweinefleisch aufgetischt.

Heute Redaktion
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Seit kurzem ist Ufo361 wieder auf Instagram aktiv. Im vergangenen Jahr sorgte er nämlich am Höhepunkt seiner Karriere für Schlagzeilen, als er plötzlich seine Karriere beendete. Nun scheint er doch wieder zurück ins Rampenlicht zu wollen. In seinen Stories zeigt er sich im Studio und postet auch immer wieder Ausschnitte mit neuer Musik.

Account musste kurzzeitig abgedreht werden

Zuletzt gab es aber anscheinend Ärger. Und zwar in der Schweiz. Der kurze Aufenthalt löste nun einen Shitstorm für den Zürcher Schweizerhof aus. Denn in einem Posting erklärt der türkischstämmige Rapper, dass er eine Büdnerplatte aufs Zimmer bestellte. Dabei handelte es sich um eine Spezialität ais dem Schweizer Kanton Graubünden. Das Fleisch kommt vom Rind. Laut Ufo361 wurde ihm jedoch Schweinefleisch serviert.

So rief der Berliner Rapper Ufo361 am Samstag auf Instagram seine 1,2 Millionen Followers dazu auf, das Traditionshotel am Zürcher Bahnhofplatz mit Kommentaren zu bombardieren.

Die Fans leisteten dem Berliner mit türkischen Wurzeln treue Dienste. "Ihr Hunde, was gebt ihr Ufo Schweinefleisch", gehörte zu den freundlicheren Kommentaren auf der Facebook-Seite des Hotels. Dieses musste daraufhin seine Accounts auf Facebook und Instagram auf privat stellen. "Wir wurden in den sozialen Medien mit dermaßen vielen beleidigenden Kommentaren eingedeckt, dass uns nichts anderes übrig blieb", sagt Schweizerhof-Direktor Andreas Stöckli zu 20 Minuten.

Es war ein Missverständnis



Laut Stöckli handelt es sich beim Schweinefleisch um ein Missverständnis. So bestellte der deutsche Rapper, der mit bürgerlichem Namen Ufuk Bayraktar heisst, ein Bündner-Plättli in sein Zimmer. "Auf diesem Teller sind verschiedene Fleischsorten – auch Schweinefleisch." Auf der Karte ist die Zusammensetzung der Platte mit Bündnerfleisch, Rohschinken und Käse deklariert: "In Zukunft werden wir das aber deutlicher machen – die Kritik ist durchaus verständlich", so Stöckli.

Allerdings hätte man sich diese auf eine konstruktivere Art und Weise gewünscht. "Denn schließlich haben wir uns beim Rapper entschuldigt und er musste für das Gericht nichts zahlen", sagt Stöckli. "Dass wir danach in den sozialen Medien dermaßen attackiert werden, ist für uns unverständlich."

Es dauert Wochen, um die Kommentare zu löschen



So leistete das Hotel das ganze Wochenende Krisenmanagement, erzählt Stöckli: "Ebenfalls müssen unsere Mitarbeiter aufgepäppelt werden, weil sie telefonisch massiv beleidigt wurden." Man sei nun daran, die Kommentare zu löschen: "Allerdings dauert das noch Wochen und ist aufwendig." Stöckli befürchtet einen geringen Reputationsschaden.

Nicht zum ersten Mal macht das Hotel mit den sozialen Medien unfreiwillig Bekanntschaft. Im letzten Oktober filmte sich Youtuber Paul Denino alias Ice Poseidon dort live. Darauf fielen die Fans wie ein Wespenschwarm in die Lobby ein und bestellten für ihr Idol unter falschem Namen Essen. Weil der Youtuber ungefragt andere Hotelgäste filmte, schmissen ihn die Verantwortlichen schließlich raus.

Herzchen-Kommentare erwünscht



"Als Hotel an so einer zentralen Lage und mit einem relativ offensiven Marketing in den sozialen Medien sind wir einfach exponiert", sagt Stöckli dazu. Trotzdem will man sich davon nicht unterkriegen lassen. So will auch nach dem jüngsten Vorfall das Hotel seine Seiten in den sozialen Medien für die Öffentlichkeit in einigen Wochen wieder zugänglich machen. "Wir würden uns dann über ganz viele Herzchen-Kommentare freuen." (slo/red)