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Rapper gesteht: Echo-Eklat war Marketing-Gag

Heute Redaktion
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    Kollegah und Farid Bang
    Kollegah und Farid Bang
    (Bild: kein Anbieter/imago stock & people)

    Bei einer Ladeneröffnung von Freunden schaute der selbsternannte "Boss" auch vorbei. Dort überraschte er auch die Journalisten mit einer Aussage.

    Rund 500 junge Männer warteten in Stuttgart auf ihre Idole: Tim Gabel und Nico Lazaridis - Fitness-Blogger. Da wussten sie aber noch nicht, dass auch ein größeres Kaliber anwesend sein wird.

    Kurz bevor das Geschäft der zwei Instagram-Stars eröffnet wurde, fuhr ein Mercedes AMG um die Ecke. Darin saß kein geringerer als Rapper Kollegah, ein Freund der frischgebackenen Geschäftsführer. "Wir mussten den Besuch von Kollegah streng geheimhalten, sonst wären so viele Leute gekommen wie zum Sommerfest", so Philipp Deutsch, Teilhaber des neuen Geschäfts gegenüber der "Stuttgarter Zeitung".

    Geständnis von Kollegah

    Smartphones wurden gezückt, Jubel brach aus, jedoch blieben alle Gäste friedlich. Kollegah konnte problemlos in das Innere des Ladens gehen. Dort wartete Fotograf Andreas Engelhard, der seine Chance nutzte und frage, ob der Eklat beim Echo ein "Werbeding" gewesen sei. Der Rapper reagierte mit einem Nicken und antwortete trocken: "Ja, das war kalkuliert."

    Bei der Echo-Verleihung sorgten die Rapper Kollegah und Farid Bang für einen Skandal. Mit ihrem Album "Jung, brutal, gutaussehend 3" räumten sie einen Preis ab. Auf der Platte befanden sich jedoch äußerst kontroverse Zeilen, zum Beispiel: "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen". Mehrere Künstler brachten daraufhin ihren Echo zurück. Die Veranstalter sahen sich gezwungen das Event abzusetzen.

    Ermittlungen eingestellt

    Sofern der Eklat tatsächlich eingeplant war, er hat funktioniert. Die Rapper waren wochenlang Thema in den Medien - auch international. Das Album wurde mit Platin ausgezeichnet.

    53 Einzelpersonen erstatteten Strafanzeige gegen die Rapper. Jedoch teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit, dass die Inhalte nicht strafrechtlich relevant seien. Der Grund: Es seien "überwiegend zusammenhanglose Aneinanderreihung vulgärer, menschen- und frauenverachtender Gewalt- und Sexphantasien in Reimform, die ersichtlich geleitet von dem Bestreben sind, die typischen Merkmale der Musikrichtung des 'Gangsta-Rap' bestmöglich zu erfüllen". (slo)