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Rapper treten nach Polizei-Kontrolle bei Demo auf

Heute Redaktion
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Videos einer scheinbar willkürlichen Kontrolle sorgten in den sozialen Netzwerken für einen heftigen Aufschrei. Nun folgt ein Auftritt auf der Donnerstags-Demo.

Ein anfangs gemütliches Arbeitsmeeting in einem Park endete am Sonntag in einem handfesten Skandal. Scheinbar ohne offensichtlichen Grund wurde Rapper T-Ser und seine Kollegen von zwei Beamten kontrolliert. Die Musiker wollten sich das nicht ohne weiteres gefallen lassen und zückten das Handy, um die Szenen mitzufilmen.

Nach einem kurzen Wortgefecht zogen die zwei Polizisten von Dannen. Doch die Situation beruhigte sich nicht. Im Gegenteil. Plötzlich rückte eine ganze Streife heran und zerrte die Rapper grob aus dem Park.

Auf der Straße schien dann die Situation zu eskalieren. Es folgten Schreiduelle und Handgreiflichkeiten. Besonders als Rapper Sidney nach seinem Ausweis gefragt wurde, kam es zu Tumulten.

Auftritt bei Donnerstags-Demo

Die Videos der Polizeikontrolle verbreiteten sich rasend schnell auf den sozialen Netzwerken. Die Aufregung war groß. Denn die Musiker sprachen von Polizeiwillkür und sogenanntem "racial profiling", Kontrollen, die nur wegen der Hautfarbe der Personen durchgeführt werden. T-Ser hat unter dem Hashtag #nichtmituns Betroffene aufgefordert, ihre Erfahrungen mit der Polizei zu schildern.

Nun wollen die Rapper ihren Standpunkt vor größerem Publikum vertreten - und zwar über ihre Musik. Bei der Donnerstags-Demo wird T-Ser mit seinen Kollegen seine Songs auf der Bühne beim Stephansplatz zum besten geben.

Drei Anzeigen

Die Polizei wies unterdessen die Vorwürfe von sich: Polizeipressesprecherin Irina Steirer erklärte auf Anfrage von "heute.at", dass es im Josef-Strauß-Park aufgrund der Nähe zum Gürtel und Anrainerbeschwerden ständig Schwerpunktkontrollen und Identitätsfeststellungen gäbe. Laut Aussage der handelnden Beamten habe sich ein Teil der Gruppe von Anfang an unkooperativ verhalten und sich über den Einsatz lustig gemacht.

Als die Amtshandlung eigentlich schon zu Ende war, soll einer der Männer den beiden Beamten ein "Fickts euch" nachgerufen haben. Daraufhin forderte man Verstärkung an. Die Gruppe sei aus dem Park eskortiert worden, es kam zu Wortgefechten, die auf Video festgehalten worden sind.

Die ganze Aktion endete mit einer Wegweisung sowie drei Anzeigen (aggressivem Verhalten, Lärmbeschwerde und Anstandsverletzung).

(slo)