Österreich

Rasenmäher-Groteske sorgt für Wirbel

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia (Montage)

Es wird immer peinlicher: Weil die Stadt Linz sparen muss, sollen die Linzer Sportvereine ihre Fußballfelder selber mähen. Das freilich können sich die wenigsten Sportklubs leisten. Nun will die Stadt den Ankauf von Rasenmähern bezahlen. Und bietet den Vereinen Mini-Mäher-Traktoren an. Das Problem: diese sind für große Anlagen völlig ungeeignet.

Es ist ein Lehrbeispiel für weltfremde Polit-Verwaltung: Die Rasenmäharbeiten bei den 39 betroffenen Linzer Sportvereinen sind offiziell beim Gartenamt der Stadt angesiedelt, von dort kam auch der Sparvorschlag. "Unverständlich", sagt ein Magistrats-Insider, "denn, dass dies eine indirekte Sportförderung ist, wurde dort natürlich nicht bedacht." Eigentlich sollte das Sportressort zuständig sein, was früher auch so war.

Die Suppe auslöffeln können nun die Sportvereine. Und über den Vorschlag der Politik sich geförderte Rasenmäher-Traktoren zu kaufen, können die meisten Klubs nur milde Lächeln. Denn der vorgeschlagene Mäher eignet sich für Flächen bis 5.000 Quadratmeter – ein Fußballfeld hat mehr als 7.000 Quadratmeter.

Zudem sind die Kosten mit 3.000 Euro nicht unerheblich.

Am Magistrat versucht man indes zu beruhigen. In einem Brief an die Vereine (er liegt "Heute" vor) wird darauf hingewiesen, dass man das Angebot nicht annehmen müsse. Es werde andere Ersatzmöglichkeiten geben, etwa für Vereine, die mehr als ein Spielfeld haben. Wie dies genau aussehen soll, ist derzeit aber noch nicht klar.

Doch die Zeit drängt. So startet etwa die Fußballsaison im Unterhaus schon in drei Wochen. Ein Ruhmesblatt ist die ganze Geschichte für die Linzer Stadtpolitik aber wieder einmal nicht.