Mit Seitenradargeräten erledigte das Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) im Jahr 2022 insgesamt rund 23 Millionen Geschwindigkeitsmessungen an 230 Messstellen in ganz Österreich – primär im Ortsgebiet und auf Freilandstraßen.
Ergebnis: In Österreich sind noch immer viele Verkehrsrowdys unterwegs. Im Vorjahr hielten sich im Ortsgebiet 72 Prozent der Lenker in einer Tempo-30-Zone nicht an das Limit. Fast 1.500 Autos waren sogar mit mehr als 70 km/h in der 30er-Zone unterwegs. Ein Lenker hatte es besonders eilig, glühte mit 159 km/h durch die 30er-Zone, berichten die Verkehrsexperten.
Die Fahrdisziplin habe sich zwar seit 1984 stark verbessert, erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV. Im Jahr 2021 war zu hohes Tempo aber noch immer die Hauptunfallursache für tödliche Verkehrsunfälle. Im Vorjahr standen "Unachtsamkeit und Ablenkung" (26 Prozent aller tödlichen Unfälle) an der Spitze.
"Eine sehr effektive Maßnahme zur Reduktion der Unfallrisiken wäre aus Sicht des KFV eine Regelumkehr im Ortsgebiet. Das bedeutet: 30 km/h als generelles Tempolimit im Ortsgebiet und nur, wenn es die Verkehrssicherheit zulässt, kann die zulässige Höchstgeschwindigkeit von den zuständigen Behörden auf 50 km/h erhöht werden", fordert Robatsch. Eine weitere Forderung des KFV ist die Aufnahme von Geschwindigkeitsüberschreitungen in das Vormerksystem.