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Raser wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt

Vor dem Berliner Landgericht ist das Urteil gegen die Teilnehmer eines tödlichen Autorennens gefallen. Sie müsssen lebenslang in Haft.

Heute Redaktion
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Bild: Gregor Fischer (dpa)

Im Prozess um ein illegales sind die beiden Angeklagten am Montag wegen Mordes verurteilt worden. Das Urteil für diese Form der Raserei mit tödlichem Ausgang ist nach jetzigem Kenntnisstand bislang einmalig. Es ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Die Anklage hatte im Prozess argumentiert, die Männer hätten bei ihrem Rennen zwar niemanden vorsätzlich töten wollen. Aber:  Sie nahmen mögliche tödliche Folgen billigend in Kauf. "Bedingter Vorsatz", heißt das unter Juristen.

"Hatten alles unter Kontrolle"

Die Verteidiger hatten auf fahrlässige Tötung für den einen Fahrer und wegen Gefährdung des Straßenverkehrs für den anderen gefordert. Sie argumentierte, dass der Vorsatz, an einem Rennen teilzunehmen, nicht mit einem Tötungsvorsatz gleichzusetzen sei. Die Männer seien davon ausgegangen, "alles unter Kontrolle zu haben".

Die beiden 28 und 25 Jahre alten Männer hatten in der Nacht zum 1. Februar 2016 einen schweren Unfall in der Nähe des Kaufhauser KaDeWe verursacht. Der Audi A6 TDI des 28-jährigen Hamdi N. rammte einen Jeep, dessen 69 Jahre alter Fahrer starb -  

Die beiden jungen Männer waren mit über 240 Kilometer pro Stunde über den "Kudamm" gerast. Nichts hielt sie auf: Sie fuhren über 13 Kreuzungen und missachteten jedwede Ampel, die auf Rot stand. Zwischen der Gedächtniskirche und dem Kaufhaus KaDeWe kam es zur Katastrophe.