Niederösterreich
Schwarz-Afrikaner bei Flucht aus Ukraine beleidigt
Ukrainer sollen gegenüber Arabern und Afrikanern bei der Flucht bevorzugt werden. Und: 50 Hooligans formierten sich und wollten "schwarze Eierspeise".
In Polen sind nach Regierungsangaben seit Beginn des Ukraine-Kriegs bis dato rund 500.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland angekommen - vorwiegend Frauen und Kinder.
Schwarze und Araber benachteiligt
Doch nicht alle Flüchtlinge sollen gleich behandelt werden: Während Ukrainer recht unkompliziert in Bussen und Zügen zur Grenze gelangen und die Grenze recht unkompliziert überqueren dürfen, sollen Flüchtende aus Schwarzafrika oder dem arabischen Raum schlechter behandelt werden.
Ausländische Arbeiter, Angestellte und Studenten sollen an der Grenze stranden, auch in Bussen oder Zügen gibt es nur Stehplätze. "Es sind recht viele arabisch-stämmige Menschen und Schwarzafrikaner dabei. So wie ein Mann aus Kamerun, der in der Ukraine gearbeitet hat", berichtet Fotograf Daniel Schaler, der extra aus dem Bezirk Baden nach Przemysl (Polen) gereist war.
Außenminister mit Appell
Die Kritik der Betroffenen richtet sich vor allem an die Beamten bzw. Behörden, nicht an die Ukrainer. Der Außenminister der Ukraine twitterte sogar: "Russlands Invasion trifft uns in verheerender Hinsicht. Afrikaner, die das Land verlassen wollen, sind unsere Freunde und müssen die gleichen Chancen bekommen, in ihre Heimat zurückzukehren."
Der Eindruck des Fotografen aus Niederösterreich vor Ort: "Es herrscht schon Chaos. Nur sobald sie eine Kamera sehen, wird eifrig gehandelt. In Summe funktioniert die Versorgung der Flüchtlinge aber ganz gut."
Hooligans schimpfen Schwarze
In Przemysl formierten sich Dienstagabend rund 50 rechtsradikale Hooligans aus Polen, um Schwarzafrikaner zu beleidigen. "Wir wollen heute schwarze Eierspeise essen", skandierten die Hooligans. Auch der "Spiegel" berichtete von separaten Schlangen und Drangsalierungen wegen der Hautfarbe am Grenzübergang.