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Rassismusvorwurf gegen Bob Dylan in Frankreich

Heute Redaktion
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Bild: David Vincent (AP)

Gegen die US-Musiklegende Bob Dylan ist in Frankreich wegen umstrittener Äußerungen über Kroaten ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Dem 72-Jährigen werde wegen eines Interviews in der französischen Ausgabe der Musikzeitschrift "Rolling Stone" Beleidigung und Aufruf zum Hass vorgeworfen, hieß es am Montag aus Justizkreisen in Paris.

werde wegen eines Interviews in der französischen Ausgabe der  Musikzeitschrift "Rolling Stone"  Beleidigung und Aufruf zum Hass vorgeworfen, hieß es am Montag aus Justizkreisen in Paris.

Anzeige erstattete demnach der Rat der Kroaten in Frankreich (CRICCF), der sich auf Anfrage zunächst nicht äußern wollte. Das aus dem Englischen übersetzte Interview erschien im Oktober 2012. Dylan sprach darin unter anderem über den Rassismus in den USA.

In der betreffenden Passage zog er einen Vergleich zwischen Anhängern der rassistischen US-Bewegung Ku-Klux-Klan, Nationalsozialisten und Kroaten. "Wenn du Ku-Klux-Klan-Anhänger als Vorfahren hast, spüren Schwarze das, sogar heute noch. Genauso wie Juden Nazi-Blut und die Serben kroatisches Blut spüren können", sagte Dylan.

Dylan bereits vernommen

Der 72-Jährige wurde Mitte November in Paris vernommen, anschließend wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Sänger gab damals mehrere Konzerte in der französischen Hauptstadt und wurde mit dem französischen Verdienstorden Legion d'honneur geehrt.

Der Prozess soll von einer auf Presserecht spezialisierten Strafkammer in Paris verhandelt werden. Ein Vertreter von Dylans Plattenfirma Sony-BMG in Frankreich erklärte, nichts von dem Fall zu wissen.